Positive Group übernimmt Surfer für AI basierte Content Optimierung

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

24.10.2025,

Letzte Aktualisierung:

24.10.2025
Inhaltsverzeichnis

Überraschende Wendung in der SEO-Branche – kaum jemand hatte damit gerechnet, doch das französische Technologieunternehmen Positive Group hat den populären SEO- und Content-Optimierungsdienst Surfer übernommen. Diese Nachricht zeigt erneut, wie stark Künstliche Intelligenz (KI) inzwischen das Online-Marketing prägt. Es geht hier nicht nur um ein klassisches Firmenkaufgeschäft, sondern um ein klares Zeichen: Die zukünftige Sichtbarkeit von Marken im Web hängt immer stärker davon ab, wie gut Technologien ineinandergreifen – von Content Creation über CRM bis hin zu KI-gestützten Suchassistenten.

Neuer Eigentümer, neue Vision

Surfer, 2017 in Polen gegründet, ist unter Marketern längst kein Geheimtipp mehr. Das Tool half in den letzten Jahren tausenden SEO-Experten dabei, Inhalte so zu optimieren, dass sie einerseits für Suchmaschinen, andererseits zunehmend auch für KI-gestützte Systeme wie Chatbots oder Sprachassistenten sichtbarer werden.
Mit der Übernahme durch die Positive Group erweitert diese ihr bisheriges Angebot an digitalen Lösungen für Marketing, CRM und Automatisierung um eine besonders relevante Komponente: AI-basierte Content-Optimierung.

Positive verfolgt eine strategische Linie, die klar auf ganzheitliche Markenpräsenz im digitalen Raum zielt – sie nennen es selbst eine „full-funnel brand visibility solution“. Das bedeutet, dass künftig sämtliche Aspekte des Marketings – vom E-Mail-Newsletter über CRM-Systeme bis hin zur Suchmaschinenoptimierung – aus einem einzigen Technologie-Ökosystem heraus gesteuert werden sollen.

Ein Punkt, der mir persönlich auffällt: Diese Integration ist nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht clever, sondern vor allem in Zeiten von KI-generierten Antworten und Conversational Search entscheidend. Je stärker Systeme vernetzt sind, desto konsistenter wird das Nutzererlebnis – und genau darauf zielt Positive.

Positive Group – auf Wachstumskurs

Wer ist diese französische Technologiefirma eigentlich? Positive Group beschäftigt nach eigenen Angaben rund 400 Mitarbeiter und betreibt ihre Server ausschließlich in Frankreich und Deutschland – ein Punkt, der für viele europäische Kunden in Bezug auf Datensicherheit und DSGVO-Konformität eine große Rolle spielt. Das Unternehmen hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte hingelegt: In nur fünf Jahren hat sich der Umsatz verfünffacht – von 50 auf etwa 70 Millionen Euro (Stand 2025).

Unternehmen dieser Größenordnung bewegen sich normalerweise zwischen Softwareentwicklung, Marketingplattformen und Automatisierungslösungen. Mit Marken wie User (Marketing & CRM) und Signitic (E-Mail-Signaturmanagement) hat Positive bereits bewiesen, dass es nicht nur Tools, sondern ganze digitale Ökosysteme aufbauen kann. Surfer passt perfekt in diesen Mix – die Schnittstelle zwischen Content, KI und Datenmanagement war bisher die fehlende Komponente.

Warum Surfer?

Aus meiner Sicht gibt es zwei Hauptgründe, warum Surfer für Positive ein Jackpot ist:

  1. Technologischer Vorsprung: Surfer hat früh auf KI-basierte Sprachmodelle gesetzt. Lange bevor generative KI das Marketing dominierte, arbeitete das Team an Tools, die Content semantisch, nicht nur keywordbasiert optimieren.
  2. Positionierung im Markt: Während viele SEO-Tools sich auf reine Analyse konzentrieren, bietet Surfer eine aktive Unterstützung beim Schreiben – vom „Content Editor“ über Keyword-Cluster bis hin zu On-Page-Optimierungsvorschlägen. Damit hat es eine loyale Community von SEOs und Content Professionals aufgebaut, besonders stark in Nordamerika.

Mit diesen beiden Stärken bringt Surfer nicht nur eine Technologie, sondern auch ein Netzwerk und einen wachsenden Marktanteil mit. Positive erhält so Zugang zu neuen Märkten – und das Timing ist nahezu perfekt, da sich die Art, wie Nutzer online suchen und finden, gerade radikal verändert.

Der größere Trend: SEO im Wandel

Wenn man die Entwicklung der letzten Jahre betrachtet, sieht man einen klaren roten Faden: Suchmaschinenoptimierung entwickelt sich weiter in Richtung AI Visibility. Es geht längst nicht mehr nur darum, an Platz eins auf Google zu stehen, sondern sichtbar zu sein in all den neuen, von KI kuratierten Informationsräumen – egal ob in ChatGPTs Antworten, Perplexity oder Bing Copilot.

Surfers Integration in die Positive Group ist also mehr als ein unternehmerischer Deal. Es ist ein Anzeichen für einen Branchenwandel.
Unternehmen erkennen, dass die klassischen Grenzen zwischen Marketing, CRM, Content und SEO zunehmend verschwimmen. Kunden sehen schließlich keine Abteilungen – sie erleben nur eine Marke.

Positive Group will hier offensichtlich eine ganzheitliche Plattform schaffen, die diesen Trend technisch abbildet: von Suchintegrationen über Content-Erstellung bis hin zu automatisierter Kundenkommunikation.

AI-gesteuerte Sichtbarkeit als Erfolgsfaktor

Ein Satz aus dem offiziellen Statement bleibt besonders hängen:
„Mit der Akquisition von Surfer verschiebt sich der Fokus unserer Kunden von der Optimierung traditioneller SEO-Positionierungen hin zur Optimierung ihrer Markenpräsenz in den Antworten von Conversational AI-Systemen.“

Das klingt fast nach einer neuen Definition von SEO – und tatsächlich könnte man sagen, es ist die nächste Evolutionsstufe. Während bisherige Tools massenhaft Daten analysierten, um Empfehlungen für Google zu geben, werden die neuen Plattformen KI-gesteuert arbeiten, Inhalte proaktiv anpassen und automatisch auf veränderte Suchintentionen reagieren.

Für Marketer bedeutet das im Alltag: Wer bisher mit Tabellen und Keyword-Rankings arbeitete, wird künftig strategischer denken müssen – und noch stärker auf Tools vertrauen, die KI intelligent integrieren.

Was die Übernahme für Kunden bedeutet

Für Surfer-Nutzer dürfte sich zunächst wenig ändern: Das Unternehmen bleibt in Polen ansässig, die Produkte laufen weiter wie gewohnt.
Aber mittelfristig wird die Integration in die Positive Group Synergieeffekte bringen – mehr Entwicklungsressourcen, engere Verzahnung mit anderen Marketing-Tools und vielleicht auch ein erweitertes Angebot an datengetriebenen Lösungen.

Aus Kundensicht besonders relevant ist, dass Positive seine gesamte IT-Infrastruktur in Europa betreibt. In Zeiten, in denen Datenschutz und Datenverlagerung außerhalb der EU ein sensibles Thema sind, wirkt das wie ein zusätzlicher Vertrauensbonus.

Lucjan Suski, Mitbegründer und CEO von Surfer, brachte es in einem Statement auf den Punkt:
„SEO entwickelt sich rasant, und es ist wichtiger denn je. Wir helfen Marketingexperten, das Zeitalter des AI-SEO zu meistern. Positive wiederum unterstützt sie in allen anderen Bereichen ihrer digitalen Strategie. Gemeinsam geben wir Marketern die Werkzeuge, um in AI-Suche, E-Mail-Automatisierung und darüber hinaus führend zu sein.“

Für mich klingt das nach einer ehrlichen Einschätzung: Es ist nicht bloß ein „Exit“, sondern eine bewusste Weiterentwicklung. Surfer will nicht in der Nische bleiben, sondern mit einem größeren Partner wachsen – technisch wie strategisch.

Fusion von Erfahrung und Infrastruktur

Positive bringt IT-Infrastruktur, Kapital und jahrelange Erfahrung in der Implementierung digitaler Workflows mit. Surfer dagegen liefert das innovative Produkt, die Datenkompetenz und die Nähe zur SEO-Community.
Man könnte sagen, einer bringt das Fundament, der andere den frischen Wind.

Was dabei herauskommt, ist ein Verbund, der Marketinginformation, Content Intelligence und Datenmanagement zu einem einzigen Wertschöpfungsstrom bündeln will. Wenn das gelingt, könnte die Vision einer vollintegrierten KI-Marketingplattform Realität werden – und das wäre tatsächlich ein Schritt in eine neue Ära des Marketings.

Wirtschaftliche und kulturelle Signale

Positives CEO Paul de Fombelle betonte, dass der Zukauf auch Teil einer europäischen AI-Strategie sei, die Arbeitsplätze sichern und Daten innerhalb Europas halten soll. Das ist spannend, weil es auf eine politische Dimension hinweist: Europa versucht, sich im Rennen um KI-Kompetenz unabhängiger von den USA und Asien zu positionieren.

Indem Positive Surfer übernimmt, bleibt das Know-how in europäischen Händen. Surfer wiederum profitiert von rechtlichen und technologischen Rahmenbedingungen, die mehr Planungssicherheit bieten.

Ich persönlich sehe in dieser Kombination einen Stellvertreterprozess: Unternehmen wie Positive zeigen, dass europäische Technologie – smart, sicher, wettbewerbsfähig – auch ohne Silicon-Valley-Glanz große Wirkung entfalten kann.

Neue Wettbewerbsdynamiken

Natürlich wirft so eine Übernahme auch Fragen auf. Wird Surfer seine Unabhängigkeit behalten? Verändert sich die Produktphilosophie – oder bleibt der agile, Community-nahe Geist erhalten?
Solche Übergänge sind nie ohne Reibung, und es wird spannend sein, ob Positive das Gleichgewicht schafft zwischen Integration und Eigenständigkeit.

Ein Aspekt, auf den ich besonders achte: Viele Nutzer schätzen an Surfer dessen klare, praxisnahe Benutzeroberfläche und nachvollziehbare Logik. Zu viel Konzernstruktur könnte diesen Charme gefährden. Andererseits bieten große Mittel neue

Tom Brigl

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