Markenerwähnungen machen dich in AI Suchergebnissen sichtbar

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

05.11.2025,

Letzte Aktualisierung:

05.11.2025
Inhaltsverzeichnis

Einleitung
In den letzten Monaten hat sich die Suchlandschaft stärker verändert, als manche in der SEO‑Branche jemals erwartet hätten. Während früher klassische Signale wie Backlinks und technische Optimierung den Ausschlag gaben, rückt etwas anderes in den Vordergrund: Markenerwähnungen. Daten von Ahrefs zeigen, dass Erwähnungen einer Marke auf anderen Websites inzwischen maßgeblich dazu beitragen, ob sie in AI‑Search‑Ergebnissen erscheint – also in Antworten von KI‑gestützten Suchsystemen wie Googles AI Overviews oder Chatbots, die mit Webdaten trainiert wurden.
Wenn du in diesem neuen Umfeld Sichtbarkeit willst, musst du lernen, wie du im digitalen Gespräch vorkommst – nicht nur durch Links, sondern durch Vertrauen, Präsenz und Autorität.


Warum Markenerwähnungen plötzlich so wichtig sind

Lange galt im SEO: „Linkaufbau ist das A und O.“ Doch die Daten aus den jüngsten Ahrefs‑Analysen deuten auf eine Verschiebung hin. KI‑Suchsysteme greifen einerseits auf Live‑Daten aus dem Web zu, andererseits auf Trainingsdaten, also große Datenmengen, mit denen Sprachmodelle entwickelt werden. Beide Quellen enthalten Inhalte, in denen Marken erwähnt werden – egal ob verlinkt oder nicht.

Aus meiner Erfahrung heraus verdeutlicht das: Wenn dein Unternehmen regelmäßig in glaubwürdigen Artikeln, Interviews, Reviews oder Foren auftaucht, steigt die Chance, dass dich die AI‑Systeme „wahrnehmen“ und später in ihren Antworten nennen.
Das klassische „Off‑Page‑SEO“ geht also über Backlinks hinaus. Man könnte sagen, dass Citations – also bloße Erwähnungen – die neuen Backlinks geworden sind.


Trainingdaten und ihre Verzögerung

Ein wichtiger Punkt, der in der Diskussion oft übersehen wird, betrifft die zeitliche Verzögerung. KI‑Modelle werden nicht täglich neu trainiert. Zwischen dem Zeitpunkt, an dem eine Seite online geht, und der Integration dieser Daten in ein neues Modell können mehrere Monate liegen.
Das bedeutet: Wenn du heute für Erwähnungen sorgst, profitierst du in Live‑KI‑Suchergebnissen vielleicht recht schnell, aber es dauert, bis diese Präsenz auch in neu trainierten Modellen ankommt. Das ist zugleich eine Chance und eine Warnung – je früher du beginnst, desto eher bist du Teil des nächsten Daten‑Snapshots.

In der Praxis lohnt es sich, regelmäßig zu monitoren, wo und in welchem Kontext deine Marke auftaucht. Tools wie Ahrefs’ Brand Radar erleichtern das. So erkennst du Branchenpublikationen, Blogs oder Foren, die besonders oft in AI‑Antworten zitiert werden.


Wie du passende Erwähnungen bekommst

Viele fragen sich: Muss ich jetzt völlig neue Strategien entwickeln? Nicht unbedingt. Die Grundprinzipien des Off‑Page‑Marketings gelten weiterhin, nur die Zielsetzung verschiebt sich leicht.
Statt dich nur auf wertvolle Links zu fokussieren, solltest du dich fragen, wo deine Zielgruppe Informationen sucht und welche Quellen KI‑Systeme vertrauenswürdig finden.

Du kannst zum Beispiel:

  • dich auf Autoritätsseiten deiner Branche platzieren, etwa durch Fachartikel, Interviews oder Studien,
  • in Diskussionsplattformen wie Reddit oder Quora aktiv werden,
  • auf Bewertungs‑ und Themenportalen vertreten sein,
  • dein Wissen über YouTube‑Transkripte verbreiten, denn Videoinhalte werden häufig von KI‑Systemen ausgewertet.

Ich sehe immer wieder, dass Menschen die Relevanz solcher Kanäle unterschätzen. Dabei holen sich generative Suchsysteme gerne Informationen von Communities und Content‑Seiten, die authentisches Nutzerwissen vermitteln.


Kontext ist alles – thematische Präzision der Erwähnungen

Eine bloße Erwähnung reicht nicht. Sie muss in dem richtigen thematischen Zusammenhang stehen. Wenn du beispielsweise eine Softwarefirma leitest, bringt es wenig, wenn deine Marke in einem allgemeinen Artikel über Startups auftaucht – entscheidend ist, dass sie gemeinsam mit relevanten Themen, Tools oder Lösungen genannt wird.
Inhaltlich falscher Kontext kann deine Position in KI‑Antworten eher verwässern als stärken.

Das hat Ahrefs sehr klar herausgearbeitet: KI‑Modelle ordnen Marken gemäß dem Umfeld, in dem sie vorkommen. Wird dein Name oft neben Schlagwörtern wie „SEO“, „Produktivität“, „E‑Commerce“ genannt, verknüpft das System dich mit diesen Themen.
Aus meiner Sicht ähnelt das dem Prinzip der semantischen Autorität, das Google bei klassischen Rankings schon lange nutzt.


Ein praktisches Beispiel

Stell dir vor, du führst eine Agentur für nachhaltiges Marketing. Wenn mehrere Content‑Portale, Podcasts und Fachblogs dich in Artikeln über „grüne Markenstrategien“ erwähnen, wird dein Name nicht nur in Suchmaschinen, sondern auch in KI‑Antworten dieses Thema mitprägen.
Je mehr konsistente Erwähnungen es gibt, desto wahrscheinlicher erkennt das System dich als relevanten Akteur. Das funktioniert fast wie neuronale Bestätigung – jedes Zitat stärkt die Verbindung.


Was die Daten zeigen

Ahrefs hat eine Vielzahl von Websites und Marken analysiert und dabei herausgefunden, dass die Zahl der Markenerwähnungen stark mit der Sichtbarkeit in AI‑Suchausgaben korreliert. Die Korrelation lag bei etwa 0,67 – das ist eine überraschend hohe Zahl und deutet auf einen klaren Zusammenhang hin.
Heißt konkret: Marken, die häufig erwähnt werden, tauchen deutlich öfter in KI‑Antworten auf.

Natürlich ist Korrelation nicht gleich Kausalität, aber wenn du lange genug in der Branche bist, spürst du, wann ein Muster Sinn ergibt. Es ist schlicht logisch: LLMs (Large Language Models) lernen, indem sie Wörter und Entitäten in Kontext setzen. Je öfter eine Marke in sinnvollen Zusammenhängen vorkommt, desto stärker „versteht“ das Modell, wer du bist und wofür du stehst.


Off‑Page‑SEO neu gedacht

Traditionelle Linkbuilding‑Kampagnen zielen meist nur darauf, einen Verweis mit Do‑Follow‑Link zu ergattern. Im neuen Modell geht es eher um digitale Reputation. Selbst ein unverketteter Markenname kann wertvoll sein, solange er in einem glaubwürdigen, thematisch passenden Kontext erscheint.
Ein witziges Paradox, oder? Früher kämpften SEOs um jeden Link – jetzt zählt, wo du genannt wirst, auch ohne Link.


Wo du anfangen solltest

Basierend auf den Forschungsergebnissen empfehle ich dir, so vorzugehen:

  1. Analysiere deine aktuelle Sichtbarkeit.
    Nutze Brand‑Monitoring‑Tools, um herauszufinden, wer dich im Web erwähnt und in welchem Zusammenhang.

  2. Identifiziere die „KI‑aktiven“ Domains.
    Das sind Seiten, die laut Datensätzen oder Beobachtung regelmäßig in generativen Antworten vorkommen.

  3. Erstelle Inhalte oder Zitate, die genau auf diese Quellen abgestimmt sind.
    Ein Gastartikel, ein Interview oder ein Zitat reicht manchmal schon, um in diesen Ökosystemen aufzutauchen.

  4. Beziehe auch Community‑Plattformen ein.
    Kommentare auf Reddit, Fachforen oder Q&A‑Seiten können aus Sicht einer KI genauso aussagekräftig sein wie klassische Artikel.

Ich mag diesen letzten Punkt besonders, weil er zeigt, dass Authentizität wieder an Wert gewinnt.


Autorität und Relevanz – zwei Seiten derselben Medaille

Tim Soulo von Ahrefs betont, dass Erwähnungen auf autoritativ eingestuften Websites entscheidend sind. Das deckt sich mit meiner Praxis: Eine Nennung in einer anerkannten Publikation oder auf einem echten Branchenportal wiegt mehr als zehn zufällige Blogbeiträge.

Doch Autorität allein genügt nicht. Eine Seite kann renommiert sein und trotzdem thematisch an deinem Ziel vorbeigehen. Ich persönlich schaue daher immer auf eine Art Zwei‑Achsen‑Matrix:
Relevanz (Thema) × Glaubwürdigkeit (Quelle). Nur dort, wo beides hoch ist, lohnt sich Aufwand.


Das neue Verständnis von Reputation

In der bisherigen SEO‑Ära galt der Backlink als messbares Vertrauenssignal. Heute entwickelt sich das zu einem semantischen Vertrauensnetz: Marken hängen nicht nur über Links, sondern auch über gemeinsame Themen, Co‑Erwähnungen und semantische Nähe zusammen.
KI‑Suchmaschinen scheinen diese Muster sehr stark zu berücksichtigen.

Ein praktischer Gedanke: wenn du beispielsweise im Bereich „FinTech“ arbeitest, möchtest du, dass deine Marke regelmäßig neben Begriffen wie „SaaS Payment“, „API‑Banking“ oder „Startups“ auftaucht. So entsteht

Tom Brigl

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