Ein kompletter lokaler SEO‑Audit – Schritt für Schritt erklärt
Wenn du ein lokal tätiges Unternehmen führst – sei es ein Restaurant, ein Handwerksbetrieb oder eine Praxis – hast du wahrscheinlich schon gemerkt, wie stark dein Online‑Auftritt darüber entscheidet, ob Kunden dich überhaupt finden. Ein echter lokaler SEO‑Audit ist dafür die Basis. Aus meiner eigenen Erfahrung ist er kein theoretisches Werkzeug, sondern ein ganz praktisches Werkzeug, um Umsatz und Sichtbarkeit zu verbessern. Ich habe selbst unzählige dieser Audits begleitet und dabei eines gelernt: Nur wer systematisch vorgeht, erkennt, wo er wirklich Potenzial verschenkt.
Im Folgenden findest du eine persönliche, ausführliche Zusammenfassung, wie du deine lokale Online‑Präsenz technisch, inhaltlich und strategisch prüfen und verbessern kannst.
1. Keyword‑ und Themenanalyse im Zeitalter von AI‑Suche
Auch wenn heute viele Suchanfragen über künstliche Intelligenz laufen, bleibt das Verständnis für Suchbegriffe und Themenfelder zentral. Fang damit an, Begriffe zu identifizieren, für die du tatsächlich gefunden werden möchtest – inklusive der Art von Fragen, die Menschen an Chatbots oder Sprachassistenten stellen.
Ich persönlich gehe so vor: Ich werte zuerst aus, welche Phrasen rund um meine Stadt oder Region bereits Suchvolumen haben. Dann schaue ich in den Suchergebnissen, welche Wettbewerber dort auftauchen. Diese Beobachtung zeigt schnell, ob du schon erste Autorität auf einem Gebiet besitzt oder noch komplett neu starten musst.
Wichtig ist, Suchintention zu verstehen. Es bringt wenig, dich auf Informations‑Keywords zu konzentrieren, wenn deine Kunden eigentlich buchen oder kaufen wollen. Prüfe also, ob ein Begriff transaktional oder rein informativ ist. Bei reinen Informationsanfragen übernimmt zunehmend die KI‑Zusammenfassung, wodurch deine Seite kaum noch Klicks bekommt – diese Realität sollte man akzeptieren und entsprechend handeln.
Ein kleiner Tipp: Je „natürlicher“ deine Sprache, desto besser kommt sie bei der neuen AI‑Suche an. Viele sprechen mit ihren Smartphones, als unterhielten sie sich mit einer Person – also optimiere Inhalte ruhig für solche Konversationen.
2. Technischer und inhaltlicher Website‑Audit
Wenn du deine Keywords im Griff hast, folgt die Überprüfung deiner Website. Dabei unterscheide ich immer zwischen Content‑ und Technik‑Analyse.
Inhaltliche Struktur
Jede Seite sollte ein klares Thema haben. Titel, Überschriften (H1, H2 usw.), Text und Bilder müssen dieses Thema widerspiegeln. Besonderen Wert lege ich auf eindeutige Meta‑Titel und Beschreibungen, die sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen sofort verstehen lassen, worum es geht.
Für lokale Unternehmen ist auch die Bildoptimierung entscheidend. Dateinamen und Alt‑Texte sollten beschreiben, was auf dem Bild passiert, idealerweise mit lokalem Bezug (z. B. „italienisches‑Restaurant‑münchen‑terrasse.jpg“). So können Bilder nicht nur in der Google‑Bilder‑Suche erscheinen, sondern auch in Karussells der Ergebnislisten.
Eine weitere Erfahrung: Verlasse dich nicht zu sehr auf JavaScript‑basierte Inhalte. Suchmaschinen – und besonders Sprachmodelle – haben immer noch Schwierigkeiten, komplexe Skripte richtig zu interpretieren. Wo möglich, sollte der Hauptinhalt im reinen HTML vorliegen.
Interne Verlinkung
Ein gutes internes Linknetzwerk sorgt dafür, dass Crawler die Struktur deiner Seite verstehen. Überprüfe, ob es defekte Links gibt und ob wichtige Seiten gegenseitig sinnvoll miteinander verbunden sind. Ich nutze gerne die Faustregel: Jede Seite, die Verkäufe oder Anfragen generieren soll, sollte von der Startseite oder aus dem Hauptmenü in maximal drei Klicks erreichbar sein.
Schema‑Daten
Für lokale Sichtbarkeit ist strukturierte Daten‑Auszeichnung fast Pflicht: LocalBusiness, Product, Service und FAQPage sind besonders relevant. Sie helfen Google, deine Angebote im richtigen Kontext zu verstehen.
Mobile Performance
Mehr als zwei Drittel aller lokalen Suchanfragen kommen von Smartphones. Teste deine Seite mit den Tools für „Page Experience“ oder „Core Web Vitals“. Aus meiner Sicht ist entscheidend, dass jemand auf dem Handy ohne Wischen oder Zoomen das findet, was er sucht – Telefonnummer, Adresse, Öffnungszeiten. Das klingt banal, wird aber häufig übersehen.
Duplicate Content vermeiden
Jede Unterseite sollte einen eindeutigen Zweck erfüllen. Falls gleiche Inhalte mehrfach auftauchen (z. B. bei Franchise‑Filialen oder Produktvarianten), arbeite mit Canonical‑Tags, damit Google weiß, welche Version maßgeblich ist.
3. Google Business Profile – Dein digitales Schaufenster
Dieser Bereich ist für lokale Unternehmen meist der größte Hebel. Dein Google‑Eintrag ist oft das erste, was Kunden sehen. Achte auf Vollständigkeit und Einheitlichkeit:
- Name, Adresse, Telefonnummer exakt wie auf deiner Website.
- Haupt‑ und Neben‑Kategorien sorgfältig wählen – sie beeinflussen stark, für welche Suchbegriffe du angezeigt wirst.
- Aktualisierte Öffnungszeiten, präziser Karten‑Pin, aktuelle Fotos und Videos.
- Produkte, Leistungen, spezielle Angebote und Event‑Posts regelmäßig ergänzen.
Je vollständiger und lebendiger dein Profil, desto eher vertraut Google dir und zeigt dich in Karten‑ und KI‑Ergebnissen prominent an.
4. Bewertungen – soziales Vertrauen als Rankingfaktor
Aus meiner Beratungspraxis weiß ich: Bewertungen sind nicht nur für Nutzer relevant, sie beeinflussen direkt deine Platzierung im „Local Pack“.
Beantworte jede Bewertung, selbst die negativen, freundlich und lösungsorientiert. Google erkennt die Aktivität und Nutzer schätzen Transparenz. Prüfe auch Bewertungen auf Portalen wie Facebook, Yelp oder branchenspezifischen Plattformen (etwa TripAdvisor). Konsistentes Management ist hier Gold wert.
Ein kleiner Trick: Bitte zufriedene Kunden, in ihrer Rezension gezielt auf das Produkt oder die Dienstleistung einzugehen. So erscheinen wertvolle Schlüsselbegriffe in natürlichem Kontext.
5. Unternehmensverzeichnisse und Zitationen
Zitationen – also Erwähnungen deines Unternehmensnamens samt Adresse und Telefonnummer – sind wichtige Vertrauenssignale. Achte darauf, dass jede Nennung (z. B. in Online‑Branchenbüchern, Handelskammern, Partnerseiten) exakt übereinstimmt. Unterschiedliche Schreibweisen verwirren Suchmaschinen.
Mit Tools wie semrush local oder BrightLocal kannst du doppelte oder fehlerhafte Einträge finden und korrigieren. Wenn du nur eine Handvoll Einträge hast, kannst du das manuell erledigen – ein einfacher Google‑Suchlauf deines Firmennamens reicht oft schon.
6. Backlink‑Audit
Links von anderen Websites bleiben ein starkes Autoritätssignal. Prüfe regelmäßig, welche Domains auf dich verlinken. Ein gesunder Mix aus lokalen Partnern, Medien und thematisch passenden Seiten ist ideal.
Ich schaue mir außerdem die Backlinks der Konkurrenz an – dort findest du häufig Chancen für neue Kontakte oder Kooperationen. Qualität geht dabei immer vor Quantität: Ein einzelner Link einer vertrauenswürdigen regionalen Zeitung wiegt mehr als zehn von unbekannten Blogs.
7. Lokaler Content und seine Rolle für Conversion
Guter lokaler Content begleitet den Kunden durch den gesamten Kaufprozess. Ich unterscheide grob vier Stufen:
- Informativ: Blogartikel oder Social‑Beiträge, die Probleme oder Fragen ansprechen.
- Navigational: Inhalte, die Marken‑ oder Standortbezug zeigen („Warum wir der beste Schreiner in Köln sind“).
- Kommerziell: Angebote und Preisübersichten, die Kaufbereitschaft ansprechen.
- Transaktional: Klare Handlungsaufforderungen – Terminbuchung, Online‑Shop, Gutscheinbuttons.
Für die AI‑Suche empfehle ich, Inhalte in Frage‑Antwort‑Form zu gestalten, insbesondere FAQ‑Sektionen. Diese sind perfekt für Sprachsuche geeignet und liefern direkte Textbausteine, die Chatbots leicht übernehmen können.
Vergiss nicht: Vielfältige Formate – Videos, Infografiken, kleine Reels – bringen Reichweite auf Plattformen wie TikTok oder Instagram. Auch dort suchen viele Nutzer lokale Anbieter.
8. Google Search Console – dein kostenloses Analysezentrum
Wer sich ernsthaft mit SEO beschäftigt, sollte hier täglich reinschauen. Du siehst, für welche Suchphrasen du schon Impressionen erhältst, ob Seiten Indexierungsprobleme haben oder ob strukturiertes Markup korrekt erkannt wurde.
Ich prüfe regelmäßig:
- Welche Seiten viele Impressionen, aber wenige Klicks haben – meist sind hier Meta‑Titel oder Beschreibungen verbesserungswürdig.
- Ob Crawling‑Fehler oder manuelle Maßnahmen














