KI Crawler im Blick: Inhalte gezielt für KI Suchsysteme optimieren

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

10.11.2025,

Letzte Aktualisierung:

10.11.2025
Inhaltsverzeichnis

Such dir heute nicht nur Sichtbarkeit über klassische SEO-Tricks, sondern begreif, wie sich KI-gesteuerte Suchsysteme zu den neuen Gatekeepern entwickeln – ob du willst oder nicht. Wenn du verstehen willst, warum ChatGPT oder Perplexity bestimmte Inhalte zitieren und andere ignorieren, fängt alles mit einem Wort an: Beobachtung. Nur wer versteht, wie diese Maschinen Inhalte wahrnehmen, kann sie gezielt beeinflussen.

Warum es nicht mehr reicht, nur für Google zu optimieren

Vielleicht hast du schon bemerkt, dass immer mehr Menschen Suchanfragen nicht mehr bei Google, sondern bei Chatbots stellen. ChatGPT, Claude oder Perplexity sind längst mehr als Spielzeuge – sie sind Suchmaschinen mit Persönlichkeit. Aber anders als klassische Suchmaschinen bewerten sie Webseiten nicht primär nach Links oder Keywords, sondern nach inhaltlicher Relevanz, Struktur und Verlässlichkeit. Sie crawlen das Web nach qualitativ hochwertigen Texten, um diese in ihre Modelle einzuspeisen oder in Echtzeitabfragen zu nutzen.

Das sind Chancen und Risiken zugleich. Du kannst plötzlich in KI-Antworten auftauchen – ganz ohne Ranking –, aber auch vollständig übersehen werden, wenn deine Inhalte für die Modelle nicht greifbar genug sind. Ich habe in den letzten Monaten mit etlichen Datensätzen gearbeitet, und das Muster ist klar: KI-Crawler verhalten sich anders als Googlebot. Sie interessieren sich weniger für Metatags und mehr für semantische Klarheit.

Wie du lernst, die Sprache der KI zu sprechen

Der effektivste Weg, diese Systeme zu verstehen, ist, sie selbst zu beobachten. KI-Crawler wie GPTBot von OpenAI, PerplexityBot von Perplexity oder ClaudeBot von Anthropic hinterlassen eindeutige Spuren in deinen Server-Logs. Wenn du siehst, wann und welche Seiten sie ansteuern, kannst du quasi live verfolgen, welche Themen ihre Systeme besonders attraktiv finden.

Klassisch machst du das über sogenannte Server-Log-Analysen. Diese Protokolle zeigen dir jede einzelne Anfrage an deinen Server – egal ob von einem Menschen oder einem Bot. Sie sind Gold wert, wenn du wissen willst, welche Inhalte Maschinen wirklich „ansehen“. Das Dumme ist nur: Logfiles sind unhandlich, technisch und groß. Die meisten SEOs ignorieren sie deshalb.

Es gibt allerdings inzwischen Tools, die dir diese Arbeit abnehmen. Eines, das in der Praxis gut funktioniert, ist etwa das WordPress-Plugin SEO Bulk Admin. Es erkennt automatisch die wichtigsten KI-Crawler und zeigt dir in einem Dashboard, welche Seiten wann besucht wurden. Ohne Serverzugang, ohne Datenanalyse. Ich hab’s getestet – spart Stunden.

Manuelle Alternative: Logfile-Analyse selbst durchführen

Wenn du lieber alles im Detail wissen willst, gehst du so vor:

  • Zieh dir die access_logs von deinem Server – je nach Setup Apache oder Nginx.
  • Filtere nach bekannten User Agents wie GPTBot, PerplexityBot oder ClaudeBot.
  • Analysiere, welche URLs sie besuchen und wie oft. Tools wie Screaming Frog Log File Analyser oder Botify helfen, diese Daten lesbar zu machen.

Je häufiger ein Bot eine Seite besucht, desto interessanter scheint sie für das jeweilige Modell zu sein. In meiner Erfahrung sind es fast immer Seiten mit klarer Gliederung, spezifischen Definitionen oder präzisen How-tos. Lange, verschwommene Essays werden nur selten wieder besucht.

Was KI-Crawler wirklich lieben

Aus vielen Projekten kristallisieren sich einige Muster heraus, die ich als kleine Faustregel bezeichnen würde:

  1. Struktur schlägt Stil – KIs analysieren Inhalte besser, wenn sie logisch aufgebaut sind: übersichtliche Überschriften, Listen, FAQ-Sektionen.
  2. Daten vor Meinung – Je objektiver und belegbarer dein Text, desto öfter wird er als Quelle herangezogen.
  3. Aktualität zählt – Viele Systeme wie Perplexity crawlen regelmäßig nach frischen Inhalten. Alte, verstaubte Seiten fallen durchs Raster.
  4. Klare Sprache – KI versteht prägnante Sätze besser als komplexe Fachprosa. Schreib für Maschinen UND Menschen.

Ein spannendes Detail: In manchen Fällen scheinen strukturierte Daten wie Schema.org-Markup positiv zu wirken, vor allem bei Definitions- oder Q&A-Inhalten. Es gibt keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Bot den Kontext korrekt versteht.

Wie du die gewonnenen Daten wirklich nutzt

Sobald du siehst, welche Seiten von KI-Crawlern regelmäßig besucht werden, erkennst du Trends. Stell dir vor, deine Artikel über „lokale Steuern“ werden dreimal häufiger besucht als jene über „Automation Tools“. Dann weißt du, dass diese Themen aktuell stärker in AI-Trainingsdaten vorkommen – ein wertvoller Hinweis für deine Content-Roadmap.

Ich habe es getestet: Nachdem ich Inhalte, die von GPTBot überdurchschnittlich oft besucht wurden, mit klareren Strukturen und aktuellen Beispielen ergänzt hatte, stieg die Crawl-Frequenz innerhalb von Tagen. Es ist fast wie ein experimentelles Gespräch zwischen dir und der Maschine.

Mach daraus dein KI-Blueprint

Analysiere deine bestbesuchten Seiten und notiere, was sie besonders macht:

  • Wie sind sie aufgebaut? (Überschriften, Absätze, Aufzählungen)
  • Welche Themen decken sie ab?
  • Wie häufig werden Fakten oder Quellen genannt?
  • Welche Schema-Typen nutzt du?
  • Wie gut sind sie intern verlinkt?

Diese Eigenschaften kannst du dann auf andere, weniger beachtete Artikel übertragen. Der Effekt: Nach kurzer Zeit gleichen sich die Crawlfrequenzen an, weil die KI deine gesamte Struktur als konsistentes Wissensnetz erkennt.

Kleine Hilfe aus der Praxis

Wenn du experimentierfreudig bist, kannst du sogar generative Tools selbst verwenden, um die Crawldaten zu interpretieren. Ich hab ChatGPT einmal gefragt, warum eine bestimmte Seite fünfmal und eine andere nur zweimal in 30 Tagen gecrawlt wurde. Mit der richtigen Prompt-Formulierung kam eine erstaunlich brauchbare Analyse: technische Parameter, interne Verlinkung, semantische Relevanz.

Eine solche Anfrage könnte z.B. so klingen (verkürzt und auf eigene Worte gebracht):

Analysiere, warum Seite A häufiger vom GPTBot besucht wurde als Seite B. Berücksichtige technische SEO-Faktoren, inhaltliche Relevanz und strukturelle Signale, die für KI-Systeme besonders wichtig sind. Gib mir konkrete Maßnahmen, um Seite B für KI-Crawling attraktiver zu machen.

Ich weiß, das klingt ein bisschen wie ein Dialog mit dem Algorithmus – aber genau das ist es, was die Zukunft des SEO ausmacht: Machine-Assisted Optimization.

Vom Beobachten zum Handeln

Nach ein paar Wochen Datensammlung wirst du Muster sehen. Manche Seiten generieren keine Aufmerksamkeit, andere sind Magneten für Bots. Es lohnt sich, nach Ursachen zu suchen:

  • Sind bestimmte Themen brandaktuell?
  • Entspricht der Text besonders gut den Suchintentionen?
  • Ist die Seitenladezeit besser?
  • Hat der Artikel mehr strukturierte Daten?

Sobald du das erkennst, optimierst du schrittweise: aktualisiere veraltete Passagen, ergänze klare Listen, binde Faktenquellen ein. Je transparenter dein Inhalt, desto wahrscheinlicher wird er in Textausgaben von KIs zitiert.

Meine Gedanken zum Schluss

Wir SEOs haben jahrelang versucht, Google zu verstehen – aber jetzt stehen wir wieder am Anfang. KI-Suchen sind kein Ersatz, sondern eine neue Schicht über der alten Suchlandschaft. Wenn du abwartest, wirst du irgendwann merken, dass deine Besucher nicht weniger googeln, sondern einfach woanders Antworten finden.

Du kannst das nutzen, indem du lernst, wie diese neuen Systeme denken. Fang klein an: beobachte, welche Bots dein Angebot ansteuern, und entwickle daraus Routinen. Erstelle Inhalte, die klar, strukturiert und faktenbasiert sind.

Diejenigen, die heute das Crawling-Verhalten der KI verstehen, werden morgen die sein, deren Marken in Tausenden von Antworten sichtbar sind – unsichtbar verlinkt, aber oft zitiert. Und wer

Tom Brigl

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Das könnte Dich ebenfalls interessieren:
/
13.11.2025

Manchmal sieht man im Marketing, wie ganze Branchen in eine Richtung rennen – und übersieht dabei, wo die wirklichen Chancen liegen. In den...

/
13.11.2025

Viele Marketingverantwortliche planen ihr SEO-Budget auch 2026 noch so, als ginge es darum, Klicks zu steigern. Dabei hat sich die Realität längst verändert:...

/
12.11.2025

LLMs und deine Content-Strategie – was sich wirklich ändert (und was nicht) Wenn du dich gerade fragst, ob du deine gesamte Content-Strategie überdenken...

/
12.11.2025

In den letzten Wochen kursierte online die Behauptung, dass Google ab 2026 die Nutzung strukturierter Daten einschränken oder gar abschaffen wolle. Diese Spekulationen...

/
11.11.2025

Übersetzung und Zusammenfassung (persönlich, ca. 2.500 Wörter) AI-Suche hat die SEO-Welt völlig verändert. Es reicht heute nicht mehr, gute Inhalte zu produzieren oder...

/
11.11.2025

Strategische Überprüfung – das fehlende Element, das viele SEO-Kampagnen scheitern lässt Wenn du schon länger im SEO arbeitest, wird dir das bekannt vorkommen:...

/
10.11.2025

Ein kompletter lokaler SEO‑Audit – Schritt für Schritt erklärt Wenn du ein lokal tätiges Unternehmen führst – sei es ein Restaurant, ein Handwerksbetrieb...

/
10.11.2025

Wenn du dein lokales Unternehmen online sichtbarer machen möchtest, führt kein Weg an einer gründlichen Überprüfung deiner gesamten Local SEO-Strategie vorbei. Ein solcher...

/
09.11.2025

Manchmal zeigt sich die Ironie im digitalen Zeitalter auf erstaunlich direkte Weise. Ein Werkzeug, das eigentlich Transparenz und Qualität fördern soll, wird von...

/
09.11.2025

Wenn du technische SEO-Audits durchführst, hast du sicher schon unzählige Tools gesehen, die in Sekundenschnelle perfekte Punktzahlen ausspucken. 92 von 100, „grün“ markiert,...

/
08.11.2025

Die klassische Suchmaschinenoptimierung hat ihre besten Tage nicht hinter sich – sie befindet sich vielmehr in einer tiefgreifenden Metamorphose. Lange haben wir in...

/
08.11.2025

Es ist fast schon ironisch – künstliche Intelligenz hat uns das Schreiben so leicht gemacht wie nie zuvor, aber genau das macht die...