Google Ranking 2024: So erzielst du Klicks

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

21.10.2025,

Letzte Aktualisierung:

21.10.2025
Inhaltsverzeichnis

Wenn man in die jüngsten Aussagen von Liz Reid, der Vizepräsidentin von Googles Suche, hineinhört, bekommt man ein erstaunlich deutliches Bild davon, was im Zeitalter der AI Overviews tatsächlich Klicks generiert – und was Google lieber unterdrücken möchte. Dabei geht es gar nicht nur um Technik, sondern um Haltung, Tiefe, Perspektive. Ich versuche hier, das ein wenig aufzuarbeiten – aus der Sicht eines Praktikers, der täglich erlebt, wie sich Suchergebnisse verändern und was Content heute leisten muss, um sichtbar zu sein.

Wie Nutzerverhalten die Suchergebnisse beeinflusst

Google reagiert stärker denn je darauf, was Menschen tatsächlich sehen und klicken wollen. Liz Reid beschreibt, dass Nutzerdaten – also Beobachtungen darüber, wie Menschen mit Suchergebnissen umgehen – die Richtung vorgeben. Ob kurze Videos, Diskussionsbeiträge oder klassische Texte: Die Präferenzen, die Menschen zeigen, formen das Ranking-System aktiv mit. Das klingt simpel, hat aber weitreichende Folgen.

Ich habe es oft erlebt: Wenn ein Format plötzlich populär wird – nehmen wir kurze How‑to‑Videos oder kleine Reddit‑Threads –, dauert es nicht lange, bis man sie auch in Suchergebnissen sieht. Das liegt nicht (nur) daran, dass Google das will, sondern weil Nutzer ihn dazu bringen. Die Systeme „lernen“ schlicht, dass diese Formaten Engagement bringen – und gewichten sie stärker. Reid bestätigt, dass Google ständig testet, wie Menschen auf verschiedene Formen reagieren, und daraus Rückschlüsse zieht, welche Art Content künftig bevorzugt wird.

Für dich als Content‑Ersteller bedeutet das: Beobachte ständig, welche Formate deine Zielgruppe gern konsumiert. Denn Such-Algorithmen spiegeln am Ende unsere Gewohnheiten wider. Es geht nicht mehr nur um Schlüsselwörter und Links, sondern um Verhaltensmuster.

AI-Content ist nicht per se Spam

Interessant ist auch ihre klare Aussage: Künstlich generierter Inhalt ist nicht automatisch schlecht. Google unterscheidet nicht zwischen maschinell oder menschlich erzeugt – entscheidend bleibt, ob etwas Wert bietet. Der Begriff „AI Slop“ (also inhaltsleerer, liebloser KI‑Brei) ist nur ein Synonym für das, was Google seit jeher als minderwertig ansieht.

Das ist ein wichtiger Punkt: Nicht die Herkunft zählt, sondern das Ergebnis. Ich sehe jedoch, dass viele Seitenbetreiber KI nutzen, um Masse zu erzeugen. Und genau da verläuft die Grenze. Ein sauber recherchierter, durchdachter AI‑Text – vielleicht als Grundlage, die du mit echtem Fachwissen anreicherst – ist völlig legitim. Aber wenn du reine Texterstellungsmaschinen laufen lässt, bekommst du nicht nur kaum Leser, sondern signalisierst genau das, was Google „low value“ nennt.

Was Nutzer wirklich klicken – die Macht der Tiefe

Spannend wird es, wenn Reid über das Klickverhalten spricht: Nutzer klicken bevorzugt auf tiefe, menschlich geprägte Inhalte. Superflache Seiten ohne echten Mehrwert werden schnell wieder verlassen. Google misst diese „Bounce Clicks“ – das sind Klicks, bei denen man die Seite sofort wieder schließt. Und genau das beeinflusst, was künftig höher angezeigt wird.

Wenn du also nur oberflächlich wiedergibst, was ohnehin jeder weiß, erzeugst du beim Leser das Gefühl: „Da lerne ich nichts Neues.“ Folge: kein Vertrauen, kein Klick, kein Nutzerverhalten, das Google als positiv werten könnte. Reid erklärt deutlich: AI Overviews sollen zu Inhalten führen, die über das Offensichtliche hinausgehen, die Erfahrung, Meinung oder Fachwissen vermitteln.

Ich beobachte das selbst: Seiten, die Storytelling oder persönliche Perspektiven einbauen, performen oft besser als nüchterne „Top‑5‑Listen“. Menschen wollen verstehen, wie andere ein Problem lösen – nicht nur die Lösung selbst, sondern den Weg dorthin. Genau das scheint auch Google als tieferen Wert zu interpretieren.

Die neue Definition von Spam

Hier wird’s fast philosophisch. Reid sagt, man habe den Begriff Spam erweitert – er umfasst nun auch Inhalte, die nichts Neues beitragen. Mit anderen Worten: Wer Bekanntes nur neu verpackt, ohne eigenen Blickwinkel, landet im Bereich „Low‑Value Content“. Die Grenze zwischen Wiederholung und eigenständiger Leistung wird damit zum entscheidenden Qualitätskriterium.

Google „up‑weightet“ Content, der erkennbar Expertise und Mühe zeigt. Also Texte, die aus Handarbeit, Fachkenntnis oder echter Leidenschaft entstanden sind. Wer dagegen einfach synthetisch wiederholt, was schon x‑mal gesagt wurde, verliert an Gewicht. Das ist keine neue Philosophie, aber sie wird gerade technisch messbar umgesetzt.

Ich finde das bemerkenswert: Noch vor wenigen Jahren konntest du mit sauberem On‑Page‑SEO und anständiger Keyword‑Dichte ganz gut bestehen. Heute musst du eigentlich ein glaubwürdiger Autor, ein echter Kenner deines Fachs sein. Alles andere wird algorithmisch abgewertet – nicht weil Google dich „bestrafen“ will, sondern weil Nutzer das schlicht nicht konsumieren.

Was das praktisch für dich bedeutet

1. Erstelle Inhalte mit Substanz

Reid fasst es so zusammen: Nutzer klicken auf Inhalte, die „richer and deeper“ sind, also reichhaltiger und tiefgehender. Das solltest du dir auf der Zunge zergehen lassen. Oberflächliche Texte, die vor allem Keywords bedienen, sind in dieser Logik Zeitverschwendung. Sie bringen keine Interaktion, keinen Trust, keinen Mehrwert.

Wenn du Inhalte planst, frag dich: „Was füge ich hier wirklich Neues hinzu?“ – sei es eine eigene Erfahrung, eine Fallanalyse, technische Details, Daten oder einfach eine ungewöhnliche Perspektive. Nur dann entsteht „Tiefe“ im Sinne von Google und Nutzern.

2. Zeige deinen menschlichen Blickwinkel

Reids Satz „People want content from that human perspective“ ist mehr als Rhetorik. Es heißt, dein Content soll Persönlichkeit atmen. Schreibe also nicht steril. Beschreibe, wie du zu einem Schluss kommst oder welche Fehler du selbst gemacht hast. Zeige Haltung oder sogar Zweifel. Das schafft Nähe und Vertrauen – und unterscheidet dich vom generischen KI‑Grundrauschen.

3. Expertise schlägt Automatik

Die Aussage „Up‑weight content from someone who put real time and craft into the work“ zeigt, dass Google echte Arbeit riechen kann. Wenn du dir Mühe gibst, sorgfältig formulierst, sauber strukturierst, Quellen prüfst – dann signalisiert das Qualität. Und diese Qualität drückt sich langfristig messbar in Klickverhalten und Ranking aus. Ich würde sagen: Handwerk schlägt Hype.

Die Logik hinter AI Overviews verstehen

Viele glauben, die neuen KI‑Ergebnisse würden klassischen Traffic zerstören. Doch nach Reids Aussagen ist das Gegenteil der Fall: AI Overviews filtern flachen Content heraus und bieten die Chance für echte Autorität. Wenn du etwas veröffentlichst, das Menschen tatsächlich weiterbringt, kann dich das KI‑System sogar sichtbarer machen, weil es weniger „Bounces“ erzeugt.

Stell dir das wie ein Empfehlungssystem vor: Die KI will Links einblenden, auf die Leute wirklich klicken möchten, weil sie mehr wissen wollen. Sie bevorzugt Inhalte, die tiefer, authentischer, erfahrungsbasierter sind. Und an dieser Stelle merkst du, dass klassische SEO‑Taktiken allein kaum noch reichen. Heute zählt das, was früher Redakteure „die Geschichte dahinter“ genannt hätten.

Was Google damit langfristig bezweckt

Wenn man etwas weiterdenkt, lässt sich daraus eine Strategie ablesen: Google will, dass das Web wieder zu einem Ort des Wissensaustauschs wird – nicht zur Ansammlung austauschbarer Texte. Das klingt idealistisch, hat aber logische Gründe. Nur originäre Informationen helfen der KI, bessere Antworten zu formulieren. Würde sich alles gleich anhören, kollabierte das System. Somit arbeitet Google fast im eigenen Interesse daran, Individualität zu fördern.

Dieses Ziel kollidiert manchmal mit Monopolisierungsängsten oder Publisher‑Frust, aber technisch gesehen ergibt es Sinn. Wer etwas Eigenständiges veröffentlicht, liefert der Suchmaschine „Frischware“. Und Frischware wird bevorzugt angezeigt. Das ist ein spannender Kreislauf zwischen Kreativität und Algorithmus.

Konkrete Schritte, um im Zeitalter der AI Overviews zu bestehen

Tom Brigl

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