GEO: Jetzt Sichtbarkeit in der KI Suche sichern

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

12.09.2025,

Letzte Aktualisierung:

12.09.2025
Inhaltsverzeichnis

Immer häufiger stellen Kunden eine neue Frage: „Sind wir in der KI-Suche sichtbar?“ – und ehrlich gesagt, genau hier zeigt sich ein Bruch im alten SEO-Denken. Klassisches SEO hatte lange Zeit einen relativ klaren Fahrplan. Keywords, Backlinks, technische Optimierungen – und du wusstest, was in etwa passieren würde. Aber heute drängen sich KI-gestützte Suchergebnisse wie Google AI Overviews, Bing Copilot oder Perplexity in den Vordergrund. Sie beantworten Fragen nicht nur mit Links, sondern mit fertigen Antworten, die deine Inhalte vielleicht nutzen – oder eben nicht.

Was bedeutet das für dich als Agentur? Du kannst eigentlich kaum noch warten oder hoffen, dass deine bisherigen SEO-Techniken reichen. Jetzt geht es um einen neuen Ansatz: Generative Engine Optimization (GEO). Und bevor man den Begriff wieder als nur ein weiteres Buzzword abtut: Es gibt Gründe, warum Agenturen bereits mehrere tausend Dollar monatlich verlangen, wenn sie GEO in ihre Strategie aufnehmen. Weil es funktioniert – und zwar dort, wo SEO droht zu scheitern.

Warum GEO entsteht – und warum SEO allein nicht mehr reicht

Die nackte Realität: Viele Unternehmen berichten von Trafficverlusten zwischen 30 % und 70 %, seit AI Overviews ihnen Klicks abziehen. Das bedeutet nicht, dass SEO tot ist. Aber es hat sich verschoben. Vielleicht kannst du dir das so vorstellen: Früher warst du beim Staffellauf sicher derjenige, der den Stab ins Ziel tragen konnte. Jetzt aber nimmst du am Triathlon teil, und der Lauf ist nur ein Teilstück. Wer die KI-Sichtbarkeit ignoriert, steht plötzlich mit leerer Hand da.

Interessant ist dabei, dass GEO nicht zwangsläufig hochkomplex ist. Vieles fängt mit einem simplen Feldtest an: Sind wir überhaupt sichtbar in KI-Antworten? Allzu oft stürzen sich Agenturen sofort auf Lösungen, bevor sie überprüft haben, ob das Problem ganz woanders liegt. Genau da setzt der erste Schritt an.

Phase 1: Dein AI Visibility Audit

Stell dir vor, ein Kunde fragt: „Warum ist unser Traffic gesunken?“ Statt mit langen Erklärungen kommst du mit einem Audit an, das zeigt: „Schau, das ist deine Sichtbarkeit bei diesen fünf bis zehn Kern-Phrasen.“ Du suchst diese Phrasen in Google AI Overviews oder in Bing Copilot, schaust, ob die Marke erwähnt oder zitiert wird und dokumentierst mit Screenshots. Eine banale Übung – aber mit großem Effekt. Weil du damit plötzlich aus einer „wir glauben“-Diskussion in eine „hier ist das Bild von heute“-Diskussion wechselst. Dieses Audit ist oft schon die halbe Miete, um Kunden ins Boot zu holen.

Phase 2: Ergebnisse interpretieren

Sichtbarkeit ist nicht gleich Sichtbarkeit. Es gibt drei Stufen:

  • Hoch sichtbar: Die Marke wird direkt in der Antwort genannt.
  • Teilweise sichtbar: Dein Content fließt in die Antwort ein, aber dein Name fehlt.
  • Unsichtbar: Andere Quellen werden bevorzugt.

Diese Unterschiede muss man Kunden erklären. Viele werden stutzen, wenn du sagst: „Euer Content steckt in der Antwort, aber euer Markenname fehlt.“ Doch genau das erodiert Autorität, die du über SEO mühsam aufgebaut hast.

Meine Erfahrung: Wenn man GEO nicht als „noch einen SEO-Trick“ erklärt, sondern als eigenen Traffic-Kanal („erscheinen wir in der Antwort, die die Nutzer wirklich lesen?“), dann schnappen Kunden viel schneller, was auf dem Spiel steht.

Phase 3: Die wahre Ursache des Trafficverlusts sichtbar machen

Und jetzt kommt der knifflige Teil – Stakeholder überzeugen. Einfach nur geringeren Traffic zu melden, führt zu Schulterzucken. Aber wenn du eine direkte Gegenüberstellung machst – links das AI-Resultat, rechts deine Onsite-Zahlen für dieselben Keywords – sieht jeder sofort den Zusammenhang. Das ist nicht nur Datenarbeit, das ist Storytelling.

Ein Tipp, den ich nützlich fand: Bringe Branded und Non-Branded Keywords auseinander. Denn oft tauchen Markenbegriffe trotzdem auf, aber die Wachstumsfelder – die generischen Begriffe – rutschen leise hinten runter. Diese Unterscheidung ist Augenöffner für viele Entscheider.

Phase 4: Das Zusammenspiel von SEO & GEO

An der Stelle merkst du: GEO ersetzt SEO nicht. Es verfeinert es. Aber einige Regeln verändern sich. Klassisches Keyword-Stuffing oder ellenlange Einleitungen? Völlig kontraproduktiv. Warum? KI-Modelle sind ungeduldig, begrenzt in ihrer „Kontextfenster“-Breite und wollen die Antwort sofort. „Time to first token“ heißt das Fachwort dafür. So wie ein Leser nach den ersten Zeilen entscheidet, ob er bleibt, entscheiden KI-Crawler, ob deine Seite für die Antwort taugt. Wenn nicht, bist du raus.

Anders gesagt: SEO arbeitet mit Keywords – GEO arbeitet mit Prompts. Wenn ein User eine Frage eintippt, zerlegt die KI sie in Unterfragen, sucht blitzschnell, welche drei oder fünf Seiten gerade relevant sind, und liefert daraus ihre Antwort. Die Frage, die du dir stellen musst: Stehst du in dieser Mini-Liste der Kandidaten?

Worauf du achten solltest

  • Onpage-Struktur: Antwort zuerst, Details später. Geh sofort in die Vollen.
  • Technik: Ladegeschwindigkeit, schnelle Crawl-Zugänglichkeit.
  • Klare Entitäten: Produkte, Kategorien, Begriffe eindeutig und konsistent benennen.
  • Wettbewerbsanalyse: Wer wird zitiert – und warum?
  • Sentiment prüfen: Wie wird deine Marke erwähnt, positiv oder neutral?

Und was mich überrascht hat: Oft braucht man keinen massiven Relaunch. Kleine Änderungen, ein klarerer Absatz, ein besserer H1 reichen, damit eine Seite plötzlich vorkommt. Das ist fast frustrierend – aber auch ein Geschenk, wenn man es rechtzeitig anpackt.

Phase 5: GEO-Taktiken praktisch umsetzen

1. Antworten vorwegnehmen

Fang deine Seite mit einer klaren Zwei-Satz-Antwort an, bevor du in Details gehst. Wer scrollen muss, ist verloren – nicht nur der Mensch, sondern auch die KI.

2. Entitäten klar machen

Produkte, Begriffe, Kategorien müssen eindeutig sein. Gepaart mit einfacher Schema-Auszeichnung, damit die KI sofort weiß, mit wem sie es zu tun hat.

3. Technische GEO

Denke an schnelle Pfade: Weniger Schnörkel, Fakten über der Falz, erste nützliche Token so früh wie möglich.

4. Vergleichstransparenz

Vergleiche sind ein Evergreen. Aber sie funktionieren hier noch stärker. Ehrliche Tabellen, klare Unterschiede – nichts Hochglanzpoliertes. Genau das nehmen KI-Systeme eher in den Output.

5. Links & Sentiment pflegen

Sorge dafür, dass deine Quellen glaubwürdig sind und prüfe, wie du extern beschrieben wirst. Ist das Bild schief, korrigiere an der Quelle. GEO lebt davon, regelmäßig nachzusteuern – set-and-forget funktioniert nicht.

Beispiele und Ergebnisse

Agenturen, die das früh adaptiert haben, berichten teils von +88 % Traffic innerhalb eines Jahres. Natürlich klingt das wie ein Traum, aber es zeigt: GEO funktioniert, wenn man nicht nur testet, sondern es konsequent in Angebote integriert. Spannend fand ich vor allem, dass es oft reicht, auf ein Dutzend high-value Seiten zu fokussieren. GEO braucht nicht immer Masse – Präzision zählt.

Meine persönliche Beobachtung

Am Ende ist GEO aus meiner Sicht weniger „Hexerei“ als gute alte SEO-Disziplin – nur anders bewertet. Es zwingt dich, deine Inhalte so zu schreiben, dass sie sofort verständlich sind. Kein Geschwurbel, keine Umwege. Wer diesen Stil pflegt, gewinnt übrigens nicht nur bei KI, sondern auch bei echten Menschen. Und manchmal ist es genau dieser gemeinsame Nenner, der entscheidet, ob dein Kunde im digitalen Dickicht sichtbar bleibt oder untergeht.

Mein Fazit: Du kannst dich entscheiden: Willst du abwarten, wie sich die Welt der Suche entwickelt, oder positionierst du dich jetzt als KI-Such-Experte

Tom Brigl

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