Bing Places for Business Update steigert lokale Sichtbarkeit

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

07.10.2025,

Letzte Aktualisierung:

07.10.2025
Inhaltsverzeichnis

Microsoft hat seine Plattform Bing Places for Business komplett überarbeitet. Für viele kleine Unternehmen mag das wie eine Randnotiz wirken, aber wer sich mit lokaler Sichtbarkeit beschäftigt, weiß: Solche Änderungen sind oft ein Weckruf, alte Gewohnheiten zu überdenken. Also — lass uns das Schritt für Schritt durchgehen.


Ein neuer Anlauf für lokale Präsenz auf Bing

Microsoft hat die gesamte Verwaltung der Unternehmensprofile unter bing.com/forbusiness zentralisiert. Das Ziel: mehr Übersicht und weniger Frustmomente, besonders für Betreiber mit mehreren Filialen. Auch wer bisher mit Google Business Profile gearbeitet hat, bekommt jetzt eine deutlich einfachere Möglichkeit zum Import seiner Daten.

Das ganze System ist kostenlos. Und ja – auch wenn der Traffic auf Bing im Vergleich zu Google bescheidener ist, darf man eines nicht vergessen: in der Desktop-Suche hält Bing in manchen Märkten über 20 % Marktanteil, und mit seiner Integration in Windows, Edge und Copilot dürfte das in Zukunft noch wachsen.


Warum Microsoft alles neu aufsetzt

Microsoft hat laut eigener Aussage monatelang mit Geschäftsinhabern gesprochen. Dabei kam heraus, dass viele gar nicht wussten, wo sich ihr Bing-Profil eigentlich bearbeiten ließ – die alte Oberfläche war schlicht schwer zu finden und träge in der Nutzung.

Aus meiner Erfahrung ist das typisch für viele Tools großer Anbieter: Sie entstehen als Nebenprodukt, wachsen mit der Zeit und werden unübersichtlich. Erst ein Neubeginn schafft Klarheit. Genau das scheint Microsoft jetzt getan zu haben.

Hier ein zentrales Zitat, sinngemäß:

Bevor ein neues System programmiert wurde, hat man den Betreibern erst einmal zugehört.

Und das merkt man – das Gesamtkonzept wirkt aufgeräumter, praxisnäher und deutlich näher an dem, was im Alltag wirklich gebraucht wird.


Was sich konkret geändert hat

Bessere Google-Importfunktion

Eines der lästigsten Themen für Agenturen war bisher der Umzug oder Abgleich von Standorten zwischen Google und Bing. Das neue System kann Google Business Profile-Daten schneller einlesen, wobei wichtige Informationen wie Öffnungszeiten, Telefonnummern oder Unternehmensnamen automatisch übernommen werden.

Laut Microsoft gibt es nun ein Dashboard, das Bulk-Bearbeitungen zulässt – perfekt für große Ketten oder Dienstleister mit vielen Standorten. Dazu kommen Statusanzeigen in Echtzeit, also siehst du direkt, ob ein Datensatz noch wartet, geprüft oder bereits live ist. Gerade wer schon einmal mit fehlerhaften Datenbanken gekämpft hat, weiß, wie hilfreich so eine Rückmeldung ist.


Das neue Recommendation Tool

Hier bin ich ehrlich begeistert. Microsoft hat ein Tool eingebaut, das quasi als digitaler Berater fungiert. Es „bewertet“ den Zustand deines Profils und weist dich darauf hin, welche Felder besonders wichtig sind – also z. B. Fotos, Website, Öffnungszeiten, Links zu Social Media oder Branchen-spezifische Informationen.

Bei Restaurants empfiehlt das System etwa, Speisekarten oder Online-Bestellungen zu hinterlegen.

Einerseits klingt das banal, andererseits sparen solche Hinweise viel Zeit, vor allem wenn du dich nicht täglich mit SEO beschäftigst.
Ich würde es mit einem Fitness-Tracker vergleichen: Du weißt zwar, dass Bewegung wichtig ist, aber wenn dich die App konkret erinnert, deine 10 000 Schritte vollzumachen, tust du es eher.


Automatische Migration für bestehende Nutzer

Falls du bereits ein Bing-Places-Konto hast, musst du nichts unternehmen – die Profile werden automatisch übertragen. Ein Login mit denselben Daten reicht, um direkt auf die neue Oberfläche zuzugreifen. Das klingt unspektakulär, ist aber genau das, was man sich wünscht: ein reibungsloser Übergang ohne Datenverlust oder Neuanmeldung.


Was als Nächstes kommt

Microsoft scheint das Projekt langfristig anzulegen. In den kommenden Monaten sollen aktive Verknüpfungen zu Bing Maps und Copilot (dem KI-Assistenten innerhalb der Microsoft-Welt) hinzukommen. Damit wird es wahrscheinlich möglich sein, Unternehmensdaten auch über KI-gestützte Suchanfragen besser auszuspielen – ein spannender Gedanke für das „local discovery“-Verhalten der nächsten Jahre.

Darüber hinaus wird der Agenturmodus ausgebaut: mehr Mehrfachkonten, Rechteverwaltung und gemeinsame Dashboards. Das zeigt, dass Microsoft nicht nur kleine Einzelstandorte im Blick hat, sondern auch Marketingagenturen, Franchise-Systeme und größere Handelsketten.


Warum das Ganze wichtig ist

Dein Bing-Profil ist das, was Kunden sehen, wenn sie dich über Bing oder Bing Maps suchen. Es taucht in den lokalen Ergebnissen auf und enthält direkte Buttons zum Anrufen, Route planen oder Website besuchen.

Wenn du diese Informationen selbst pflegst, bestimmst du also auch, welchen Eindruck dein Unternehmen vermittelt.

Vor allem für lokale Dienstleister – Ärzte, Restaurants, Werkstätten – ist das Gold wert:
Ein korrekt gepflegtes Profil verhindert, dass Kunden vor verschlossenen Türen stehen, weil die Öffnungszeiten falsch sind, oder frustriert abspringen, weil deine Telefonnummer fehlt.

Natürlich sind Google und Apple Maps weiterhin mächtige Player. Aber:

  • Bing wird über Windows-Geräte und den Edge-Browser massiv genutzt.
  • Sprachassistenten wie Copilot greifen auf dieselbe Datenbank zu.
  • Und mit Microsofts Cloud-Infrastruktur könnten sich diese Daten künftig nahtlos in andere Dienste einspeisen lassen.

Kurz gesagt: Wohl gepflegte Unternehmensdaten bei Bing sind eine Versicherung gegen Relevanzverlust in einem wachsenden KI-Ökosystem.


Praktischer Nutzen im Alltag

Ich beobachte das Thema für einige Händler, die bislang nur über Google gefunden wurden. Sobald sie sich auch bei Bing eintrugen, tauchten sie plötzlich in anderen Anwendungen auf – etwa in Microsofts eigenen Karten-Widgets oder in vermeintlich „neutralen“ Vergleichsportalen, die eben auf Bing-Daten zurückgreifen.

Besonders spannend finde ich, dass Microsoft betont, die Integration mit Copilot weiter auszubauen. Das heißt, wenn jemand per Sprache fragt:

„Wo ist das nächste Café mit WLAN und veganen Optionen?“

könnten künftig genau jene Betriebe erscheinen, die ihre Kategorien und Attribute vollständig gepflegt haben.

Kurz gesagt: Wer jetzt sauber arbeitet, profitiert später, wenn KI-Suchen noch stärker in die alltägliche Nutzung einfließen.


Ein kleiner Seitenblick auf Google

Man kann es nicht ignorieren: Diese Überarbeitung ist eine klare Reaktion auf Google’s Platzhirschrolle. Google Business Profile ist seit Jahren der De-facto-Standard für lokale Sichtbarkeit. Microsoft setzt nun auf Reibungslosigkeit – wer seine Google-Daten bereits optimiert hat, kann sie fast nahtlos übernehmen.

Diese Synchronisierung ist meiner Meinung nach clever. Sie signalisiert: „Wir wollen dich nicht überzeugen, noch mehr Zeit zu investieren – wir nehmen dir Arbeit ab.“ Für viele kleine Betriebe ist das genau der richtige Hebel.


Abschließende Gedanken

Wenn man das große Ganze betrachtet, geht es Microsoft um Einfachheit, Kontrolle und Anschlussfähigkeit.
Die neue Plattform wirkt so, als hätte man die Fehler der Vergangenheit analysiert und daraus tatsächlich gelernt.

Aus meiner Sicht profitieren jetzt drei Gruppen besonders:

  1. Einzelhändler und Dienstleister, die ohne Zusatzkosten in einer weiteren Suchmaschine präsent sein wollen.
  2. Agenturen, die viele Standorte effizient organisieren müssen.
  3. Marketer, die verstehen, dass lokale Sichtbarkeit zunehmend multikanal gedacht werden muss – Bing inklusive.

Mein Fazit

Wenn du bisher nur auf Google gesetzt hast: Nutze dieses Update als Anlass, dein Bing-Profil zu prüfen.
Die Registrierung dauert nur wenige Minuten, und mit der neuen Importfunktion ist der Aufwand winzig.

Im besten Fall sicherst du dir zusätzliche Reichweite, im schlechtesten hast du wenigstens saubere, konsistente Unternehmensdaten im Netz.

Und wer weiß – vielleicht bringt dir die nächste Windows-Suche oder ein Copilot-Vorschlag schon bald den nächsten Kunden.

Bing Places for Business ist ab sofort kostenlos verfügbar unter bing.com/forbusiness.

Tom Brigl

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