AI Search Playbook: So dominieren Sie KI Suchergebnisse

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

06.11.2025,

Letzte Aktualisierung:

06.11.2025
Inhaltsverzeichnis

Die Suche hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten nie so schnell verändert wie jetzt – und schuld daran ist die künstliche Intelligenz. Egal ob du in SEO, Marketing oder auf Führungsebene arbeitest, du spürst wahrscheinlich, dass das Suchverhalten deiner Zielgruppe heute anders aussieht als noch vor einem Jahr. Statt einer klassischen Suchanfrage in Google nutzen immer mehr Menschen AI-Overviews, ChatGPT oder KI-basierte Assistenten, die fertige Antworten liefern und Kaufentscheidungen direkt im Chat ermöglichen.

Viele Teams rennen dieser Entwicklung hinterher und versuchen, „irgendwie“ Sichtbarkeit in diesen neuen Umgebungen zu gewinnen. Doch nur wenige wissen wirklich, welche Metriken und Signale in AI-Suchergebnissen zählen – und noch weniger haben eine Strategie, um daraus messbares Wachstum zu generieren.

Genau hier setzt das Konzept des AI Search Playbooks an: eine Art Leitfaden für Entscheiderinnen und Entscheider, die verstehen wollen, wie man auf der Welle dieser Suchrevolution mitreitet, statt von ihr überrollt zu werden.

Verändertes Konsumentenverhalten durch AI-Suche

Wenn man sich die letzten 20 Jahre ansieht, war Google der Gatekeeper. Marken kämpften um Rankings, Links und Klicks. Heute entscheidet immer häufiger eine maschinell generierte Antwort, ob deine Marke überhaupt erwähnt wird. Nutzer erwarten keine Liste von Links mehr, sondern eine direkte, personalisierte Lösung.

Diese Veränderung wirkt sich auf jede Stufe der Customer Journey aus: vom ersten Kontakt über die Informationsphase bis hin zum Checkout. Plattformen wie ChatGPT mit „Instant Checkout“ zeigen, wie eng zwischen Entdeckung und Kauf inzwischen alles verknüpft ist. Während früher SEO und Conversion zwei separate Welten waren, verschwimmen sie jetzt in Echtzeitdialogen mit der KI.

Warum diese Verschiebung so radikal ist

Aus meiner praktischen Erfahrung liegt die Herausforderung nicht darin, neue Tools zu beherrschen, sondern zu verstehen, wie sich der Suchintent verändert. Verbraucher:innen tasten sich weniger über zehn blaue Links vor, sondern interagieren mit AI-Assistants, die ihre Antworten kontextbasiert zusammenstellen. Sichtbarkeit bekommt also eine andere Dimension: Statt einem Ranking auf Platz 1 geht es darum, überhaupt im Antwortnetzwerk der KI aufzutauchen.

Die zentrale Frage für Unternehmen

Egal ob du im Marketing sitzt oder eine CMO-Rolle hast – wahrscheinlich stellst du dir inzwischen oft die gleiche Frage:
„Was ist unsere AI-Suchchance?“

Aber um sie zu beantworten, musst du erst verstehen, wie AI-Suchsysteme denken. Sie ziehen Informationen aus zig Quellen, verknüpfen strukturiertes Wissen mit Texten und wählen Inhalte aus, die sie für vertrauenswürdig halten. Das bedeutet:
Deine Inhalte müssen für Menschen UND für Maschinen verständlich sein.

Die Daten richtig lesen

In den meisten Organisationen sehe ich zwei Extreme. Entweder weiße Panik – „Wir verlieren unser Google-Traffic!“ – oder blinde Zuversicht – „KI wird uns schon finden.“
Beides greift zu kurz. Entscheidend ist, KI-Sichtbarkeit zu messen und zu verstehen, was sie tatsächlich für Umsatz, Leads oder Markenreichweite bedeutet.

Hier helfen Metriken wie:

  • Mentions – wird deine Marke im AI-Antwortkontext erwähnt?
  • Citations – verlinkt die KI auf deine Quelle?
  • Context Share – wie häufig erscheint dein Content im Themencluster?
  • AI Share of Voice – wie stark dominiert deine Marke die generierten Ergebnisse?

Diese Daten zeigen nicht nur, ob du sichtbar bist – sie verraten auch, warum. Und genau das lässt sich auf Umsatz und Reichweite zurückführen.

Die drei Säulen eines zukunftsorientierten AI-Search-Playbooks

1. Verstehen, wie die Suche funktioniert

Die Grundlage bleibt technische und inhaltliche Präzision. Strukturierte Daten, Entities und semantische Beziehungen sind jetzt wichtiger denn je. Du musst der KI helfen, dich einzuordnen. Wenn du also noch keine einheitliche Datenstruktur pflegst, ist das der erste Schritt. Viele Unternehmen unterschätzen, wie stark Schema-Markup und Topic Maps über Erwähnung oder Unsichtbarkeit entscheiden.

2. Sichtbarkeit von Revenue trennen (und dann wieder verbinden)

Es reicht nicht mehr, zu sagen: „Wir haben Sichtbarkeit.“ Die Frage lautet: Wie viel davon konvertiert?
ChatGPTs „Instant Checkout“ zeigt, dass man direkt vom Suchdialog in den Kauf springt. Das bedeutet, jede Erwähnung kann potenziell Geld wert sein – wenn sie kontextuell richtig platziert ist. Besonders Marken mit E-Commerce-DNA profitieren, wenn sie verstehen, dass AI-Features neue „Point-of-Sale“-Momente schaffen. Sichtbarkeit ist also keine Vanity-Kennzahl mehr, sondern Teil des Sales-Funnels.

3. Aufbau eines zukunftsfähigen Messmodells

Das Messen im Zeitalter der AI-Suche braucht ein Umdenken. Klassische Google-Analytics-Daten bilden den AI-Impact kaum ab. Statt Seitenaufrufen brauchst du Signale über Erwähnungen in AI-Overviews, Indexierung durch AI-Bots und Kontextkorrelationen im Themenraum.
Ein gutes Dashboard kombiniert diese Quellen – und hilft Führungskräften, strategisch zu entscheiden, wo Investitionen Sinn machen.

Was AI Overviews und AI Mode wirklich bedeuten

Googles AI Overviews tauchen mittlerweile in rund 30 Prozent aller Suchanfragen auf. Sie werden wohl in naher Zukunft noch zentraler. Wer dort sichtbar ist, prägt den Diskurs zu einem Thema. Das „AI Mode“-Konzept bedeutet: Google generiert komplette Antwortumgebungen – ein eigener Kontext, in dem der klassische Klick kaum noch vorkommt. Sichtbarkeit bedeutet also Präsenz im „Erzählraum“ der Maschine.

Wenn du dir einmal ansiehst, wer dort vorkommt, wirst du feststellen: große Marken, starke Strukturen, konsistente semantische Profile. Diese Unternehmen haben ihre Inhaltsarchitektur früh auf semantische Zusammenhänge und Entitäten ausgerichtet. Genau das ist die Blaupause für andere Marken, die nachziehen wollen.

Taktiken, um in der AI-Suche zu punkten

  • Mentions und Citations systematisch fördern: Sorge dafür, dass deine Marke im Umfeld relevanter Themen auftaucht. Das gelingt über Presse-Features, Gastbeiträge oder Datenportale.
  • Verknüpfe Autorität mit Struktur: Experteninhalte verlieren an Wert, wenn sie technisch nicht erfassbar sind. Nutze FAQs, Datensätze und semantische Auszeichnungen.
  • Experimentiere mit synthetischen Abfragen: Prüfe regelmäßig, welche Antworten große Sprachmodelle zu deinen Top-Themen generieren. So erkennst du früh, wo du fehlst.
  • Bau interne Strukturen auf: AI-Sichtbarkeit ist kein Einzelprojekt – Teams brauchen Prozesse, um neue Plattformen zu beobachten und Inhalte anzupassen.

Vom Taktischen zum Strategischen – was Führungskräfte jetzt tun sollten

Viele Marketingabteilungen stolpern, weil sie versuchen, AI-Suche wie SEO zu behandeln. Dabei verlangt sie eine Brückenstrategie zwischen Marketing, IT und Kommunikation. Führung muss dafür sorgen, dass Wissen, Daten und Content-Systeme nicht getrennt voneinander arbeiten.

Aus meiner Sicht bedeutet das:
Führungskräfte sollten keine Taktiklisten verlangen, sondern Frameworks für Sichtbarkeit, Autorität und Impact. Nur so lassen sich Investitionen rechtfertigen – gegenüber CFOs genauso wie gegenüber Vertriebsteams.

Das AI-Search-Messframework

Eine mögliche Struktur könnte so aussehen:

  1. Discover: Identifiziere, wo deine Marke in AI-Tools vorkommt (ChatGPT, Gemini, Perplexity etc.).
  2. Evaluate: Analysiere, in welchem Kontext deine Marke erwähnt wird – positiv, neutral, irrelevant?
  3. Optimize: Stärke semantische Klarheit, aktualisiere Datenstrukturen und thematische Autorität.
  4. Translate: Leite die Ergebnisse in Maßnahmen für

Tom Brigl

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