AI Mode SEO: Markenvertrauen als Schlüssel zum Erfolg

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

17.10.2025,

Letzte Aktualisierung:

17.10.2025
Inhaltsverzeichnis

Wenn du dich in der SEO-Welt bewegst, kommst du an Googles AI Mode kaum vorbei. Seit seiner Einführung hat sich das Nutzerverhalten spürbar verändert – und mit ihm die Spielregeln für Sichtbarkeit, Vertrauen und Monetarisierung. Ich habe in den letzten Monaten intensiv beobachtet, getestet und analysiert, was im neuen Sucherlebnis wirklich passiert. Es ist faszinierend, wie schnell sich Gewohnheiten anpassen. Man merkt, dass viele noch versuchen zu verstehen, was sie tun können, um in dieser neuen Landschaft sichtbar zu bleiben. Und glaub mir: einfache Tricks gibt es keine.

Die sichtbaren Elemente im AI Mode – und was du (noch) nicht beeinflussen kannst

Google hat mit dem AI Mode eine neue Suchoberfläche geschaffen, in der Information, Interaktion und Kommerz verschmelzen. Wenn du wissen willst, wo deine Marke auftauchen kann, lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen Komponenten:

  • Inline-Textlinks: Das sind klickbare Begriffe direkt im Antworttext. Sie führen zu weiterführenden Informationen – manchmal innerhalb des AI-Fensters, selten auf externe Seiten. Diese sind zurzeit die wertvollsten Bestandteile, wenn es um organische Klicks geht.
  • Link-Symbole: Kleine graue Icons, die Quellenangaben in einer Seitenleiste öffnen. Kaum jemand klickt sie an. Die Nutzer nehmen sie wahr, aber sie dienen mehr als Vertrauenssignal denn als Navigation.
  • Side Panel / Citations: Die Anzeige der Quellen mit Miniaturen auf der rechten Seite. Sie verändert sich interaktiv, doch ihre Wirkung auf den Traffic ist verschwindend gering.
  • Shopping- und Local-Packs: Eingebettete Produkt- oder Ortsvorschläge direkt im AI-Text. Besonders wichtig für Händler und lokale Marken.
  • Merchant- und GBP-Karten: Detaillierte Produkt- oder Geschäftsprofile, die sich durch Klicks auf die Packs öffnen. Diese Elemente zeigen, dass Google seinen „walled garden“ erweitert: du bleibst im Interface, statt die Plattform zu verlassen.

Unseren Beobachtungen nach führt kein einzelner Rankingfaktor mehr allein zu Sichtbarkeit. AI Mode belohnt Relevanz kombiniert mit Vertrauen. Klassische Onpage-Optimierung bleibt notwendig, reicht aber nicht aus. Genau das ist die Herausforderung für SEOs im Jahr 2025.

Markenvertrauen ist die neue Währung

Je länger ich mich mit AI-basierten Suchoberflächen beschäftige, desto deutlicher wird mir: Markenautorität schlägt fast alles. In der Studie fiel auf, dass Nutzer gravierend anders reagieren, je nachdem, ob sie eine Marke wiedererkennen. Ein Satz, den ich mir notiert habe, blieb hängen: „Ich vertraue Rosetta Stone einfach mehr.“ Solche spontanen Reaktionen wiederholten sich dauernd – ob beim Vergleich von Kreditkarten, beim Kauf eines Schlaf-Trackers oder bei Lifestyle-Produkten wie Getränken. Wo Unsicherheit herrscht, gewinnen bekannte Namen.

Das macht die Welt komplizierter für kleine Marken, aber auch interessanter: Wer in seinem Bereich glaubwürdig ist, erreicht unter AI-Bedingungen mehr Aufmerksamkeit als mit klassischer Keyword-Optimierung. Denn wenn das System selbst auswählt, welche Quellen im AI-Antworttext auftauchen, fließt Vertrauen offenbar stark in die Auswahl ein.

Bekanntheit ersetzt Ranking

Interessanterweise war die Reihenfolge der Klicks fast immer gleich: Zuerst lasen die Nutzer den Text des AI Mode – in 9 von 10 Fällen. Danach suchten sie, falls nötig, Bestätigung durch Marken, die sie kennen. Die linke Spalte mit dem Text war also der zentrale Ausgangspunkt. Bilder, Icons oder Panels lenkten kaum ab. Marken unbekannter Herkunft hatten es schwer. Wenn uns das eines zeigt, dann dies: Sichtbarkeit beginnt lange vor dem Suchmoment. Sie entsteht durch Reputation, nicht durch Metadaten.

Inline-Links – das Tor zu echten Klicks

Google bestätigte kürzlich, dass Nutzer lieber auf Links klicken, die im Text stehen – also jene Inline-Verweise, die natürlich in eine Erklärung eingebettet sind. Das deckt sich mit den Testergebnissen: Diese Links erhielten rund 27 % mehr Klicks als die Listen in der Seitenleiste. Das erscheint logisch: Menschen verstehen, worauf sie sich einlassen, wenn sie im Kontext lesen, wofür der Link steht. Ein Icon allein wirkt abstrakt – es fordert eine Denkleistung, die kaum jemand aufbringen will, wenn AI schon die Antwort gibt.

Wenn du also auf AI Mode optimierst, konzentriere dich darauf, wie deine Inhalte zitiert werden können – als klare Ergänzung oder Beleg. Der Traum, einfach durch eine Quellenliste Besucher zu ziehen, funktioniert nicht mehr. Nur der Kontext-Link erzeugt Handlung.

Was sich daraus ableiten lässt

Die Positionierung deines Brands im Antworttext ist entscheidend. Die Seitenleiste ist nur Beiwerk. Überraschend viele SEOs setzen derzeit darauf, in die Quellenliste zu gelangen, doch die Studie zeigt: Das bringt so gut wie keinen Klick-Traffic. Denk also in Textintegration, nicht in Listenplätzen.

Lokale Ergebnisse: viel Potenzial, wenig Daten

AI Mode zeigt auch lokale Resultate – allerdings bislang nur sporadisch. In knapp 10 % der Tests erschienen Local Packs, und echte Business-Profile waren noch seltener. Das bedeutet aber nicht, dass sie unwichtig sind. Im Gegenteil: Wenn ein Google-Business-Profile-Karte auftauchte, klickten die Nutzer fast immer darauf. Sie scannten sie kurz, wollten dann Details sehen und blieben innerhalb des Interfaces. Für lokale Anbieter heißt das: Präsenz lohnt sich doppelt – zunächst als Trust-Signal, dann als Traffic-Kanal, sobald AI Mode weiter ausbaut.

E-Commerce: endlich klickt wieder jemand

Ein Trost für Shops: Bei transaktionalen Aufgaben, also Kaufabsichten, klickten die Nutzer fast immer auf externe Seiten. Während bei Informationssuchen meist kein einziger Klick stattfand, führten alle Einkaufstasks zu Besuchern außerhalb von Google. In rund einem Viertel aller Aufgaben erschienen Shopping-Packs, und wenn sie sichtbar waren, generierten sie die meisten Interaktionen. Bilder helfen, Entscheidungen zu treffen – das ist ein alter UX-Grundsatz, der hier erneut sichtbar wurde.

Der Ablauf war meist gleich: Nutzer klickten eine Produktkarte an, öffneten den „Merchant Card“-Layer, sahen sich Details an und gelangten von dort zum Shop. Für dich heißt das: Produktdaten müssen perfekt strukturiert sein, Rich Media spielt eine Schlüsselrolle, und Marken, denen man vertraut, erscheinen eher oben. Kurz gesagt: klassisches Shopping-SEO verschmilzt mit Markenkommunikation.

Informationssuchen führen selten zu Klicks

Das hat die Studie knallhart gezeigt: Wer einfach etwas wissen will, bleibt im AI Mode. Nur rund 10 % aller Sessions führten zu einem externen Besuch, sofern die Suchaufgabe nicht transaktional war. Google erreicht damit genau das, was es will – Antworten direkt liefern. Für Publisher ist das bitter. Für Marken wiederum heißt es: Positioniere dich so, dass du im Text als Quelle oder Referenz erscheinst. Es geht nicht mehr um Klicks, sondern um Erwähnungen im Antwortfeld.

Die Psychologie dahinter

Viele Nutzer sagten selbst, dass sie sich „gut bedient“ fühlten. Das System vermittelt Kompetenz. Nur wenn die Entscheidung etwas kostet – etwa Geld –, steigt das Bedürfnis, die Information zu prüfen. Dann suchen sie nach Bestätigung auf externer Seite. Darin liegt die neue Balance zwischen Branding und Performance.

Fragen ersetzen Keywords

Ein wirklich spannender Punkt: Fast 90 % der Teilnehmer formulierten ihre Eingaben als ganze Fragen im Chat-Stil, nicht als klassische Suchbegriffe. Statt „beste Sprachlern-App“ hieß es „Welche Sprachlern-App lohnt sich für Anfänger?“ Diese dialogische Struktur verändert alles. Die Maschine antwortet persönlicher, der Nutzer fühlt sich beraten. Und wer auf diese Weise fragt, klickt paradox häufiger nach draußen – vielleicht, um das „Gesagte“ zu überprüfen. Es scheint also, dass erfahrene Nutzer kritischer werden, je tiefer sie im KI-Dialog stecken.

Das bringt eine interessante Wendung: Je besser Menschen AI nutzen, desto eher verlassen sie sie wieder. Für Content-Strategen heißt das, dass hochwertige, gut strukturierte Informationen weiterhin Chancen bieten. Die Erwartungshaltung der Nutzer verschiebt sich nur.

Was das für deine Strategie bedeutet

Wenn du online sichtbar bleiben willst, musst du zwei Dinge parallel denken: Du brauchst Inhalte, die von der KI leicht zitiert werden können – sauber, faktenbasiert, mit klarer Struktur – und du brauchst eine Marke, der man

Tom Brigl

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