SEO Alarm: Dezember Core Update erschüttert Suchergebnisse

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

16.12.2025,

Letzte Aktualisierung:

16.12.2025
Inhaltsverzeichnis

Manchmal fühlt es sich fast schon an wie eine Routine geworden: Google bringt ein neues Core Update heraus, und in der SEO-Welt geht sofort ein flackerndes Licht an. Nerven angespannt, Tracking-Tools werden auf Anschlag gestellt, und viele fragen sich: „Was hat sich diesmal geändert?“ Das December 2025 Core Update ist da – das dritte in diesem Jahr – und es wird, wie immer, nicht ohne Wirkung bleiben. Ich möchte dich hier durch die wichtigsten Punkte führen, einordnen, was Google tatsächlich gesagt hat, und darüber sprechen, warum es sich lohnt, darüber mehr nachzudenken als nur im Sinne der üblichen Ranking-Turbulenzen.

Was wirklich passiert ist

Am 11. Dezember 2025 um 9:25 Uhr Pacific Time hat Google den Startschuss gegeben. Auf dem offiziellen Search Status Dashboard wurde der Rollout gemeldet, mit dem Hinweis, dass die Verteilung des Updates bis zu drei Wochen dauern kann – also etwa bis zum Jahresende. Drei Wochen mögen lang erscheinen, aber erfahrene SEOs wissen: Das ist die Zeit, in der sich die Landschaft der Suchergebnisse meist deutlicher verändert, als es auf den ersten Blick scheint.

Es ist die dritte große Aktualisierung dieses Jahres – nach den Core Updates im März und im Juni. Interessant ist das Timing: ein Update im Dezember, also genau in der Jahresendphase, in der viele Unternehmen mitten im Weihnachtsgeschäft stehen. Google scheut sich offenbar nicht davor, die Karten mitten im Spiel neu zu mischen.

Was ein „Core Update“ wirklich bedeutet

Ein Core Update ist kein einfaches Feintuning an einem bestimmten Faktor. Es handelt sich um umfassende, sogenannte „breit angelegte“ Änderungen an den Ranking-Systemen selbst. Google beschreibt diese Updates als Versuche, die allgemeine Qualität der Suchergebnisse zu verbessern – was einerseits vernünftig klingt, andererseits für Website-Betreiber oft wie eine Lotterie wirkt. Das Ziel ist, die Bewertung von Inhalten genauer, fairer und besser an die Intention der Nutzer angepasst zu gestalten. Es geht also nicht darum, bestimmte Arten von Websites anzugreifen, sondern um das große Ganze der Suchqualität.

Wenn also deine Rankings plötzlich steigen oder fallen, bedeutet das laut Google nicht zwingend, dass du alles falsch oder besonders richtig machst – sondern, dass das gesamte Schema neu bewertet wurde. Und gerade diese Erklärung bringt viele zur Verzweiflung, weil sie mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet.

Ein kurzer Blick zurück: Die Core Updates 2025

Das Jahr 2025 war in dieser Hinsicht ungewöhnlich aktiv. Das erste große Core Update im März dauerte 14 Tage – vom 13. bis zum 27. März. Viele SEO-Tools zeigten in dieser Zeit starke Volatilität, fast vergleichbar mit dem Dezember-Update des Vorjahres. Damals sprachen viele von einer „Neuausrichtung der Kernsignale“ – ein Ausdruck, der in der SEO-Community so oft fällt, dass er fast schon mystisch klingt.

Das zweite Core Update des Jahres kam Ende Juni und zog sich bis Mitte Juli. Fast zweieinhalb Wochen dauerte der Rollout. Interessant war hier, dass einige Websites, die im Herbst 2023 durch das berüchtigte „Helpful Content Update“ Verluste erlitten hatten, zum Teil wieder an Sichtbarkeit gewannen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass Google selbst versucht, im Spannungsfeld von Automatisierung, Nutzerintention und Qualitätsbewertung nachzujustieren.

Nun im Dezember sehen wir die nächste Etappe – und wer genau hinsieht, merkt: Google entwickelt zunehmend eine Art kontinuierlich rollende Plattformanpassung. Oder anders gesagt: Es gibt immer weniger Ruhepausen.

Neue Details in der Dokumentation – subtil, aber bedeutend

Zwei Tage vor dem Rollout hat Google leise die eigene Dokumentation zu Core Updates überarbeitet. Und dieser kleine Zusatz hat es in sich. Früher hieß es sinngemäß: Wenn du Verbesserungen an deiner Seite vornimmst, kann sich das beim nächsten Core Update positiv bemerkbar machen. Nun steht dort sinngemäß – und ich paraphrasiere:

„Du musst nicht mehr auf ein großes Core Update warten, um Veränderungen zu spüren. Wir führen ständig kleinere Änderungen durch, auch an den Kernsystemen, die nicht immer angekündigt werden, aber ebenfalls Wirkung zeigen können.“

In anderen Worten: Google betont, dass Ranking-Verbesserungen (oder -Verschlechterungen) auch zwischen großen Updates passieren können. Tatsächlich ist das eine Bestätigung dessen, was viele SEO-Profis schon länger beobachten. Es scheint, als wolle Google das öffentliche Narrativ verändern – weg vom „Alles hängt an den Core Updates“ hin zu „Es passiert eigentlich ständig etwas.“

Was bedeutet das für dich in der Praxis?

Wenn du in den nächsten Wochen Schwankungen bemerkst, bist du nicht allein. Große Core Updates betreffen praktisch alle Websites, auch jene, die bisher stabil liefen. Sollte deine Sichtbarkeit einbrechen, bedeutet das erst einmal: ruhig bleiben. Es ist kein Zeichen, dass du plötzlich etwas falsch gemacht hättest, sondern dass deine Inhalte vielleicht einfach im neuen Bewertungssystem anders eingeordnet werden.

Viele machen den Fehler, sofort alles über den Haufen zu werfen – Texte umschreiben, Meta-Daten ändern, interne Links komplett neu strukturieren. Ich halte das für überstürzt. Beobachte lieber zunächst, wie sich das Ganze über die kommenden Wochen entwickelt. Analysiere, welche Bereiche deiner Website betroffen sind, und vergleiche sie mit denen, die stabil geblieben oder sogar gewachsen sind. Oft kannst du daraus Muster erkennen.

Ein paar persönliche Anmerkungen aus der Praxis

In den Projekten, die ich selbst betreue, zeigt sich immer wieder eine Sache: Websites, die konsistent auf saubere Informationsstruktur, eindeutige Themenrelevanz und regelmäßige Aktualität achten, überstehen selbst große Updates mit weniger Schaden. Diejenigen, die stark auf kurzfristige SEO-Tricks oder KI-generierte Masseninhalte setzen, erleben oft eine Achterbahnfahrt.

Und obwohl Google offiziell betont, dass es primär um „inhaltliche Qualität“ gehe, ist meine Erfahrung, dass auch technische Stabilität und Nutzerfreundlichkeit zunehmend Gewicht bekommen. Pagespeed, Mobiloptimierung, Core Web Vitals – das alles kannst du nicht einfach ignorieren. Selbst wenn es nicht direkt Kernbestandteil eines Core Updates ist, scheint es Teil der Gesamtbewertung zu werden.

Warum dieses Update mehr als Routine ist

Was mich an diesem Update besonders nachdenklich stimmt, ist der Zeitpunkt: kurz vor Jahresende, in einer Phase, in der viele Unternehmen hoffen, das Jahr ruhig abschließen zu können. Vielleicht ist das Absicht – Google testet, wie die Systeme mit Echtzeitveränderungen unter Hochlastbedingungen zurechtkommen. Oder vielleicht zeigt sich hier einfach, dass das Unternehmen immer stärker auf kontinuierliche Entwicklung setzt und nicht mehr in klar definierten Versionszyklen denkt.

Wenn das so ist, müssen wir unser Denken anpassen: SEO wird weniger zu einem Projektgeschäft mit „Update folgt – reagieren – stabilisieren“, sondern zu einem Prozess, der immer läuft. Das erinnert mich ein wenig an Cloud-Software, die sich ebenfalls fortlaufend verändert – du merkst es erst, wenn ein Feature verschwindet oder anders funktioniert. Auch hier gilt: Anpassungsfähigkeit wird zum wichtigsten Skill.

Blick nach vorne

Google wird – wie üblich – ein Update im Status Dashboard posten, wenn der Rollout vollständig abgeschlossen ist. Bis dahin gilt: Augen offen halten, Daten dokumentieren, den Verlauf deines Traffics beobachten. Wenn du Veränderungen feststellst, notiere den Zeitpunkt und vergleiche ihn mit dem offiziellen Rollout-Fortschritt. So kannst du später besser nachvollziehen, was wirklich passiert ist.

In der Regel dauern solche Updates 14 bis 21 Tage. Das war in diesem Jahr bereits bei den beiden vorherigen Runden der Fall. Daher ist es wahrscheinlich, dass auch dieses Mal das endgültige „Fertig“ erst um den Jahreswechsel herum bekannt gegeben wird.

Natürlich kannst du in dieser Zeit nicht viel tun – außer, dich auf deine Inhalte zu konzentrieren. Und genau das ist es, was Google letztlich möchte: dass Websites nicht kurzfristig auf Messwerte reagieren, sondern langfristig echten Mehrwert liefern. Auch wenn sich das idealistisch anhört: Wer über Jahre kontinuierlich hochwertige, nutzerorientierte Inhalte aufbaut, wird über alle Updates hinweg tendenziell stärker.

Ein letztes Wort zur Strategie

Aus meiner Sicht gibt es kein besseres Rezept als konsequente Qualität, stabile Seitenstruktur und eine klare, authentische Stimme in deinen Inhalten. Wenn du dich darauf fokussierst, reduzierst du die Risiken dieser Updates erheblich. Und auch wenn Ranking-Verluste wehtun – sie sind oft nur temporär, solange du aktiv bleibst und dein Angebot weiterentwickelst.

Im Grunde zeigt das December 2025 Core Update wieder einmal: Google will die Suchergebnisse so ordnen, dass sie dem Nutzer dienen – nicht der Maschine. Und genau das sollte auch dein Ziel sein. Alles andere folgt daraus.

Also, atme tief durch, beobachte die Daten, und sieh dieses Update nicht

Tom Brigl

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