Quid Pro No: So sicherst du Top Links gratis

Tom Brigl  –

Veröffentlicht:

17.11.2025,

Letzte Aktualisierung:

17.11.2025
Inhaltsverzeichnis

Oft steht man in der Linkbuilding-Welt vor der Frage: Soll ich zahlen oder nicht? Geld gegen Links ist zwar gängige, aber riskante Praxis – und kann mehr schaden als nützen. Genau hier setzt die Idee vom „Quid Pro No“ an: Ein Ansatz, bei dem du den Spieß umdrehst, kreative Alternativen findest und am Ende oft einen besseren Deal bekommst – ohne gegen Googles Richtlinien zu verstoßen.

Warum Geld für Links fast immer ein Warnsignal ist

Wenn jemand direkt nach Geld fragt, leuchtet bei mir sofort die rote Lampe. In der Regel deutet das darauf hin, dass diese Seite schon öfter bezahlte Links verkauft hat – und sich damit in schlechtester Nachbarschaft bewegt. Solche „bad neighborhoods“ sind wie Spamviertel im Web. Wer dort oft verlinkt ist, landet früher oder später im Problemviertel des Google-Index. Das Resultat: geringere Rankings, weniger Sichtbarkeit, schlechtere Signale im Webgraph. Also: Finger weg, höflich bedanken und weiterziehen.

Ich hab’s selbst oft erlebt: Du pitchst eine Story oder ein Interview – und die Antwort lautet sinngemäß „Klar, kostet 200 Dollar“. Das wirkt auf den ersten Blick pragmatisch, aber es lohnt sich, innerlich kurz die Bremse zu ziehen. Wenn es um organische Autorität geht, will man schließlich nicht an einer Tankstelle für Links einkaufen.

Wie du potenziell gute Seiten vom falschen Kurs abbringst

Es gibt aber auch Fälle, in denen die Gegenseite schlicht keine Ahnung hat. Jemand betreibt eine kleine Nischenseite, ist unsicher und fragt daher – vorsichtig – ob er „einen Beitrag gegen eine kleine Gebühr“ anbieten darf. Da beginnt der Raum für echtes Handwerk: Aufklärung statt Ablehnung.

Ich nenne es den „Fisch-an-der-Leine“-Moment: Du spürst, dass etwas Gutes daraus werden kann, musst aber vorsichtig ziehen. In der Praxis erzähle ich dann meist, dass sowohl die FTC-Guidelines als auch die Google-Richtlinien bezahlte, nicht gekennzeichnete Werbung untersagen. Damit ist der Ton gesetzt – juristisch korrekt, aber freundlich – und oft folgt ein „Oh, das wusste ich gar nicht“.

Jetzt bist du in einer Position der Stärke. Du hast Vertrauen erzeugt, statt nur Nein zu sagen – und öffnest gleichzeitig den Weg für einen alternativen Vorschlag.

Das Quid-Pro-No-Prinzip in Aktion

Das Ziel ist einfach: Du brauchst den Link, aber willst ihn sauber bekommen. Statt Geld bietest du also Wert. Das kann vieles sein: eine exklusive Statistik, ein Mini-Interview, eine Infografik, ein Zitat oder ein Social-Sharing durch deinen Unternehmenskanal. Der Trick besteht darin, ihnen zu zeigen, dass es für sie lukrativer ist, kostenlos einen hochwertigen Beitrag zu veröffentlichen, als kurzfristig 100 Euro abzukassieren.

Das klingt banal, aber es funktioniert, weil es sich am Kern menschlicher Motivation orientiert: „Was habe ich davon?“ Deine Aufgabe ist es, diese Frage zu beantworten.
Wenn du dabei authentisch und begeisternd bist, merken sie schnell, dass Kooperation mehr bringt als Verkauf.

In meiner eigenen Praxis hat es mehrfach funktioniert, Websites, die anfangs Geld wollten, doch kostenlos zur Zusammenarbeit zu bewegen. Der Schlüssel liegt darin, dass sie verstehen, dass du ihnen Reichweite bringst – nicht die Art von Reichweite, die man kauft, sondern echte Resonanz über Kanäle, die etwas bedeuten.

Wenn aus „Nein“ ein „Ja, aber…“ wird

Selbst wenn die Gegenseite auf einem Entgelt besteht, lässt sich das Gespräch umlenken. Der Begriff „Sponsored Post“ ist hier goldwert. Wenn du ohnehin Budget hast, kannst du es in ein legales, transparentes Format investieren – mit klarer Kennzeichnung, NoFollow- oder Sponsored-Tags und einer schlauen Content-Strategie.
So bleibst du in Googles Gunst, hast volle Kontrolle über die Botschaft und bekommst trotzdem den Sichtbarkeitseffekt – nicht über „Linkjuice“, sondern über Reichweite, Markenwirkung und AI-Zitationen.

Genau dieser Punkt wird in den nächsten Jahren noch wichtiger. KI-gestützte Suchsysteme wie Googles SGE, ChatGPT oder Perplexity scannen und „lesen“ solche Erwähnungen – auch wenn sie technisch nofollow sind. Eine sauber gebrandete Erwähnung ist für diese Systeme ein Reputationssignal. So gesehen ist ein korrekt deklarierter Sponsored Post oft wertvoller als irgendein halbseidener Follow-Link in einem grauen Blognetzwerk.

Das Nutzenprinzip – „Was springt für mich raus?“

Viele erfolgreiche Linkbuilder handeln nicht mit Geld, sondern mit Nutzen. Ich erwähne oft: Beziehungen erzeugen langfristig mehr Links als jede Zahlung. Wenn dein Kontakt merkt, dass er sich durch Zusammenarbeit auch selbst sichtbarer macht, kippt das Machtverhältnis. Statt „Ich verlange eine Gebühr“ heißt es plötzlich „Wie können wir das umsetzen?“.

Oft liegt der Unterschied nur im Ton. Wenn du zu direkt und fordernd bist, blockt die Gegenseite. Bringst du aber echtes Interesse rüber und zeigst, dass du ihre Inhalte kennst („Ich mochte euren Artikel zu …“), wird daraus ein Gespräch unter Fachleuten – nicht ein Verkaufsgespräch.

Das fühlt sich authentischer an, und genau darum geht’s beim Quid Pro No: Kein Tauschgeschäft, sondern eine partnerschaftliche Win-Win-Situation, bei der beide Seiten profitieren, ohne Prinzipien zu verkaufen.

Wann du lieber Abstand halten solltest

Es wäre idealistisch zu glauben, dass jede Seite reformierbar ist. Manche Domains sind schlicht verbrannt. Wer regelmäßig „Artikel mit DoFollow-Link für 100 Dollar“ anbietet, hat seine Reputation längst eingetauscht.
Daran erkennst du eine schlechte Adresse:

  • Die Seite verlinkt massiv auf minderwertige Produkte oder Casino-/CBD-Seiten.
  • Das Impressum ist anonym, der Betreiber nicht auffindbar.
  • Neue Artikel erscheinen täglich, wirken aber generisch.

Solche Websites sind SEO-technisch wie Altöl – du kannst sie nutzen, aber am Ende bleiben Spuren zurück. Also lieber kein Experiment.

Wie du Gespräche professionell beendest

Wenn du einen Geldwunsch ablehnst, musst du nicht dramatisch werden. Ein sachlicher Hinweis auf die FTC– oder Google-Policy reicht völlig. Danach kannst du höflich betonen, dass du Kooperationen bevorzugst, die auf redaktioneller Qualität basieren.
So bleibst du respektvoll – und falls sie umdenken, wissen sie gleich, dass du professionell arbeitest.

Ich schreibe oft Sätze wie: „Unsere Strategie basiert auf langfristiger Inhaltsqualität, nicht auf gekauften Erwähnungen. Vielleicht ergibt sich eine natürliche Zusammenarbeit, z. B. ein Beitrag, ein Interview oder ein gemeinsames Research-Stück.“
Das klingt nicht nach Ablehnung, sondern nach Chance – und damit rettest du manchmal eine Beziehung, die später echte Früchte trägt.

Warum „Quid Pro No“ eine echte Haltung ist

Im Kern ist das Ganze eine Art Haltung: Nein sagen, ohne das Wort „Nein“ zu benutzen. Du verschließt keine Tür, sondern zeigst eine andere Richtung. Das funktioniert erstaunlich gut, weil es auf Fairness beruht. Kein Drohen, kein Moralisieren – sondern Kompetenz und Wertebewusstsein.
Langfristig zahlt sich das doppelt aus: Du baust dir ein Netzwerk auf, das auf Vertrauen basiert, und du bleibst in Googles Augen sauber.

Ich kenne viele SEOs, die heute davon leben, dass sie diese Brücken früh gebaut haben. Jeder ehrliche Kontakt ist wie ein Same – vielleicht wächst daraus morgen eine Kooperation, eine Erwähnung oder ein Konferenzslot. Und das alles ohne einen Cent für fragwürdige Links auszugeben.

Fazit

Die Quid Pro No-Methode ist letztlich mehr als nur eine Taktik – sie ist eine Philosophie. Statt Deals auf Basis von Zahlungen zu machen, stellst du echten Mehrwert in den Mittelpunkt. Du bleibst regelkonform, stärkst deine Marke, bekommst oft den besseren Inhalt und sendest die richtigen Signale an Suchmaschinen und KI-Plattformen.

Also: Wenn das nächste Mal jemand „200 Dollar für einen Link“ verlangt, atme durch, lächle – und denk an Quid Pro No. Du wirst überrascht sein, wie oft sich ein einfaches „Nein,

Tom Brigl

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