Google hat eine kleine, aber bedeutende Änderung in seiner offiziellen Dokumentation zu Core Updates vorgenommen. Sinngemäß bestätigt das Unternehmen damit, dass nicht nur die bekannten großen Kern-Updates stattfinden, sondern auch kleinere Core Updates kontinuierlich ablaufen. Diese Anpassung in der Kommunikation hat Folgen – für alle, die versuchen, die Bewegungen ihrer Rankings zu verstehen, und vor allem für jene, die sich nach den großen, offiziell angekündigten Updates sehnen, um mögliche Erholungen zu bemerken.
Die neue Perspektive von Google
In der überarbeiteten Dokumentation steht nun explizit, dass Google „fortlaufende Aktualisierungen“ seiner Suchalgorithmen vornimmt. Dazu zählen eben auch diese kleineren Core Updates, die nicht angekündigt werden und daher oft unbemerkt bleiben. Laut Google können sie aber sehr wohl dazu führen, dass Websites Rankingveränderungen erfahren – ganz gleich, ob positive oder negative.
Interessant ist, dass Google diese Klarstellung mit einem konkreten Ziel eingeführt hat: Website-Betreiber sollen verstehen, dass Verbesserungen an Inhalten nicht zwingend auf das nächste große Core Update warten müssen, um Wirkung zu zeigen. Das klingt zunächst banal, hat aber weitreichende praktische Konsequenzen. In der Vergangenheit herrschte oft die Annahme, dass Ranking-Erholungen erst mit einem neuen, „benannten“ Core Update eintreten könnten. Google stellt nun klar: Das war nie ganz richtig.
Ein Rückblick mit Kontext
Bereits 2019 hatte Google in einem Blogbeitrag erwähnt, dass ständig kleinere Änderungen vorgenommen werden. Damals blieb die Formulierung aber vage – sie klang wie eine Randnotiz, und viele SEOs hielten sich weiter an den Rhythmus der großen Ankündigungen. Jetzt ist diese Information Teil der offiziellen Dokumentation – also verbindlicher, offizieller und unübersehbar.
Das ist mehr als ein sprachliches Update. Es ist ein Signal, wie Google intern denkt: Der Algorithmus ist kein statisches Konstrukt, das alle paar Monate ruckartig angepasst wird, sondern ein lebendiger, lernender Prozess. Änderungen geschehen ständig – manchmal subtil, manchmal kaum messbar, aber in Summe entscheidend.
Was bedeutet das für dich als Website-Betreiber?
Wenn du versuchst, nach einem Verlust durch ein Core Update wieder zu alter Stärke zu finden, passiert das nicht zwangsläufig erst mit dem nächsten „großen“ Update. Du kannst also früher Resultate sehen – vorausgesetzt, du arbeitest konsequent an der Qualität deines Contents.
Und genau hier liegt der eigentliche Kern der Botschaft: Google belohnt Verbesserungen nicht nach einem festen Zeitplan. Es gibt keinen Kalendereintrag wie „Das nächste Core Update ist im März“. Stattdessen reagiert das System dynamisch, sobald es erkennt, dass Inhalte für Nutzer relevanter, hilfreicher oder vertrauenswürdiger geworden sind.
Das bedeutet aber auch: Jede Veränderung am Content, an der Website-Struktur oder an der internen Verlinkung kann jederzeit in die Bewertung einfließen. Wenn du also deine Seiten verbessert hast, lohnt es sich, regelmäßig in die Daten von Search Console und Analytics zu blicken, statt auf einen offiziellen Rollout zu warten.
Die praktische Übersetzung
Stell dir das wie eine Wetterlage vor: Früher dachte man, die großen Core Updates seien wie Stürme – du merkst sie, wenn sie über dich hinwegziehen. Jetzt wissen wir: Es nieselt dauernd ein bisschen. Und jeder Tropfen kann deinen Garten beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ. Du musst also ständig pflegen, nicht nur dann, wenn der nächste Regen angekündigt wird.
Das verändert auch den psychologischen Ansatz: Statt monatelang in einer Art „Warteschleife“ zu verharren, bis Google wieder ein großes Update fährt, kannst du gezielt und fortlaufend optimieren, beobachten und reagieren. Die Anpassung in der Dokumentation ist also ein de facto Einladung an SEOs, agiler zu denken.
Warum dieser Schritt wichtig ist
In den vergangenen Jahren hatte Google immer wieder Kritik geerntet, weil Websites nach Core Updates teilweise monatelang im Unklaren blieben, ob ihre Maßnahmen überhaupt greifen würden. Für viele schien die SEO-Welt zwischen zwei Updates still zu stehen. Der neue Abschnitt in der Dokumentation räumt dieses Missverständnis auf.
Und auch strategisch ist das ein geschickter Schritt: Er motiviert Content-Betreiber, kontinuierlich an der Qualität zu arbeiten, statt nur reaktiv zu handeln. So verschiebt Google den Fokus ein Stück weit weg von „Update-Panik“ hin zu einem dauerhaften Verbesserungsdenken.
Wichtig bleibt jedoch: Google sagt nicht, dass jede Optimierung sofort einen Effekt hat. Die Systeme benötigen nach wie vor Zeit. Das Unternehmen spricht davon, dass manche Änderungen innerhalb weniger Tage erste Auswirkungen zeigen können, während andere Wochen oder Monate brauchen, bis sich ein Bild in den Ergebnissen stabilisiert.
Die Realität für SEOs
Wer regelmäßig Websites beobachtet, kennt das Phänomen schon länger. Rankings schwanken ständig leicht – mal positiv, mal negativ. Diese Bewegungen waren früher schwer einzuordnen. War es ein Test? Ein Bug? Jetzt wissen wir: Oft stecken genau diese kleineren Core Updates dahinter. Sie sind Teil eines kontinuierlichen Bewertungsprozesses.
Insofern hilft diese Klarstellung auch, Ruhe ins Monitoring zu bringen. Wenn du etwa feststellst, dass einige Rankings innerhalb weniger Tage um ein paar Positionen steigen, ist das nicht zwingend ein Zufall. Es kann schlicht daran liegen, dass Googles Systeme eine kleine Verbesserung „verstanden“ haben.
Aus meiner Erfahrung ist es sogar gefährlich, solche Bewegungen zu ignorieren. Wer glaubt, nur große Updates brächten Veränderungen, übersieht die vielen kleinen Signale, die Google Woche für Woche aussendet. Es lohnt sich also, die Feinmechanik der Suchmaschine ernst zu nehmen.
Beispiel aus der Praxis
Ein Kunde von mir hatte nach dem März-Update 2025 deutlich verloren – rund 35 % Sichtbarkeitseinbußen. Innerhalb der nächsten vier Monate optimierten wir Inhalte, bauten bessere interne Strukturen auf und fokussierten uns auf Nutzerintention. Ohne dass ein neues Core Update angekündigt wurde, stieg der Traffic im Spätsommer plötzlich wieder an, über Wochen hinweg. Heute ist klar: Das war kein Zufall, sondern das Resultat kleinerer interner Aktualisierungen bei Google.
Genau solche Verläufe dürften künftig häufiger vorkommen – und sie lassen sich besser erklären, seit Google die „permanente Update-Realität“ offiziell gemacht hat.
Was du konkret tun kannst
Wenn du also an deiner Website arbeitest, denk in Zyklen, nicht in Ereignissen. Einige Tipps, die sich bewährt haben:
- Stetig Inhalte prüfen: Nicht nur nach einem Update, sondern regelmäßig Qualität, Struktur und Nutzerrelevanz hinterfragen.
- Suchintention im Blick behalten: Wird das eigentliche Bedürfnis deiner Zielgruppe wirklich erfüllt? Google wird darin immer besser, das zu erkennen.
- Timing vergessen: Es gibt kein „Warten auf das Update“ mehr – jeder Tag zählt.
- Langfristig denken: Kleine Core Updates können Verbesserungen bestätigen – oder Fehler schneller bestrafen.
Wenn du Veränderungen beobachtest, dokumentiere sie. Notiere, wann du Inhalte modifiziert hast, um mögliche Zusammenhänge mit Rankingverläufen zu erkennen. Diese Korrelationen liefern wertvolle Hinweise, wie schnell Googles Systeme auf deine Optimierungen reagieren.
Der größere Kontext: von named Updates zu kontinuierlichem Lernen
Mit dieser Richtungsänderung schwingt auch ein kultureller Wandel bei Google mit. Das Unternehmen will weniger als „Richter“ über einzelne Updates auftreten, sondern als System, das ständig lernt und kalibriert. Das hat viel mit den Fortschritten in maschinellem Lernen zu tun – immer mehr Entscheidungen laufen autonom, datengetrieben, ohne dass Ingenieure manuell eingreifen müssen.
Deshalb wäre es fast paradox, Core Updates noch so zu behandeln, als wären sie klar voneinander getrennte Ereignisse. Eigentlich war diese Sichtweise schon längst überholt – aber erst jetzt hat Google das auch in den offiziellen Worten verankert.
Für uns SEOs und Strategen heißt das: Wir müssen lernen, mit fließenden Algorithmen umzugehen. Die Zeiten der klaren Abgrenzungen sind vorbei. Statt einer linearen Entwicklung erleben wir einen kontinuierlichen Strom an Anpassungen – mal stärker spürbar, mal kaum messbar, aber immer aktiv.
Ein Stück Transparenz, wenn auch vorsichtig dosiert
Natürlich bleibt Google vage, was genaue Zeitspannen oder Kriterien betrifft. Wie oft














